Ballaststoffe.

Der Schlüssel zu einer ausgewogenen Ernährung.

Lächelnde Frau in blauem Top hält einen Brokkoli in der Hand, während sie in ihrer Küche steht.

Lächelnde Frau in blauem Top hält einen Brokkoli in der Hand, während sie in ihrer Küche steht.

Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle für eine ausgewogene Ernährung. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff und welche positiven Effekte haben sie auf unseren Körper? Erfahre was Ballaststoffe sind, welche Arten es gibt und wie sie das allgemeine Wohlbefinden beeinflussen können. Außerdem siehst du in der Tabelle, welche Lebensmittel besonders reich an Ballaststoffen sind und wie du diese optimal in deine Ernährung integrieren kannst.

Netztasche gefüllt mit frischem Obst, Gemüse und Kräutern, auf einem Holztisch in einer modernen Küche.

Was sind Ballaststoffe?

Ballaststoffe werden auch als Nahrungsfasern bezeichnet und sind laut Definition vorwiegend unverdauliche Bestandteile, die in pflanzlichen Lebensmitteln und Pilzen vorkommen. Da sie kaum Kalorien haben, wies man ihnen früher keine besondere Bedeutung zu. Sie waren eher „Ballast“. Heute weiß man, dass das nicht stimmt. Sie zählen zwar nicht zu den klassischen Nährstoffen, ihre regelmäßige Aufnahme sorgt aber für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl.


Man unterscheidet zwei Arten: lösliche und unlösliche Ballaststoffe.

Netztasche gefüllt mit frischem Obst, Gemüse und Kräutern, auf einem Holztisch in einer modernen Küche.

Mutter schneidet Gemüse, während ihre Tochter auf der Küchentheke sitzt und Gurkenscheiben vom Schneidebrett nimmt.

Lösliche Ballaststoffe.

Wie es der Name bereits verrät, können sich lösliche Ballaststoffe in Wasser auflösen. Sie bilden dann eine gelartige Substanz. Zu dieser Art von Ballastoffen gehören beispielsweise Pektin, Beta-Glucan und Inulin. Pektin kommt in Äpfeln, Zitrusfrüchten und Karotten vor. Beta-Glucan findest du in Hafer, Gerste und Pilzen. Beta-Glucan trägt außerdem dazu bei, einen normalen Cholesterinspiegel aufrechtzuerhalten1. Chicorée, Zwiebel, Banane, Spargel und Knoblauch enthalten besonders viel Inulin.

Inulin, mehr als nur ein Ballaststoff.

Der wasserlösliche Ballaststoff Inulin gehört zur Familie der Mehrfachzucker (Polysaccharide). Am häufigsten wird der Stoff aus der Chicorée-Wurzel gewonnen. Hier ist er hochkonzentriert verfügbar. Inulin ist nicht nur ein Ballaststoff, er ist zum Beispiel auch sehr beliebt bei der Herstellung von Eis. Denn der zugesetzte Stoff macht Eis cremig, verhindert die Bildung von Wasserkristallen und reduziert den Fettanteil. Auch in Kuchen oder Keksen ist Inulin ein beliebtes Bindemittel. Es hat, wie alle anderen Ballaststoffe wenig Kalorien und dazu noch einen leicht süßlichen Geschmack.

Frische Scheibe Vollkornbrot wird  mit Butter bestrichen.

Unlösliche Ballaststoffe.

Ballaststoffe, die sich nicht in Wasser auflösen, werden als unlöslich bezeichnet. Während sie den Verdauungstrakt passieren, bleiben sie weitgehend unverändert. Sie haben wasserbindende Eigenschaften. Unlösliche Ballaststoffe findest du vorwiegend in Vollkornprodukten, Gemüse und Obst. Auch Hafer, Weizenkleie und Nüsse sind gute Quellen.

Frische Scheibe Vollkornbrot wird  mit Butter bestrichen.

Frau in gelber gepunkteter Bluse sitzt am Tisch und isst Müsli mit Milch, neben ihr stehen eine Milchflasche und ein Vorratsglas Müsli.

Empfohlene Tageszufuhr.

Ballaststoffe sind zwar nicht lebensnotwendig, dennoch empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene eine tägliche Mindestmenge von 30 Gramm2. Auch für Kinder und Jugendliche ist dieser Richtwert eine gute Orientierung.

Jemand hält eine Mischung aus verschiedenen Nüssen, darunter Mandeln, Cashewkerne und Haselnüsse in der Hand.

Natürliche Ballaststoffquellen.

Ballaststoffe sind fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Sie können nicht über Fleisch und Fisch aufgenommen werden. Gute ballaststoffreiche Lebensmittel sind wasserarmes Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und getrocknete Früchte.

Jemand hält eine Mischung aus verschiedenen Nüssen, darunter Mandeln, Cashewkerne und Haselnüsse in der Hand.

Person in gelber Bluse hält eine Schüssel mit frischen Erdbeeren und Heidelbeeren, die als Frühstück serviert werden.

Obst und Gemüse.

Beerenfrüchte, wie zum Beispiel Himbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren sind besonders reich an Ballaststoffen, dicht gefolgt von Blaubeeren, Banane, Avocado und Kiwi. Auch Äpfel und Birnen zählen zu ballaststoffreichem Obst. Zu den ballaststoffreichen Gemüsesorten gehören beispielsweise Brokkoli oder Karotten. Tomaten und Paprika enthalten eher weniger Ballaststoffe, punkten aber mit wertvollen Vitaminen und Antioxidantien. Greife deshalb öfter zu Rezepten mit Obst und Gemüse, um dich ballaststoffreich zu ernähren.

Person bereitet eine frische Quinoa-Bowl mit buntem Gemüse, Salat und Kräutern auf einem Holzbrett zu.

Getreide und Vollkornprodukte.

Vollkornbrot ist eine hervorragende Quelle für sowohl lösliche als auch unlösliche Fasern. Brauner Reis enthält deutlich mehr gute Ballaststoffe als weißer Reis. Haferflocken sind bekannt für ihren hohen Gehalt an löslichen Fasern. Das Pseudogetreide Quinoa ist ebenfalls reich an Ballaststoffen und bietet zusätzlich wichtige Nährstoffe wie pflanzliches Eiweiß und Mineralstoffe.

Person bereitet eine frische Quinoa-Bowl mit buntem Gemüse, Salat und Kräutern auf einem Holzbrett zu.

Eintopf mit Kichererbsen und Tomaten in einer schwarzen Pfanne, garniert mit Frühlingszwiebeln, serviert mit geröstetem Brot.

Hülsenfrüchte.

Sehr ballaststoffreich sind Linsen, Kichererbsen und Bohnen. Linsen bieten zusätzlich eine gute Menge an pflanzlichem Eiweiß und Mineralstoffen, was sie zu einer idealen Wahl für eine ausgewogene Ernährung macht. Die Kombination aus Ballaststoffen und Nährstoffen macht Hülsenfrüchte zu einer wichtigen Ergänzung für eine bewusste Ernährung – auch für Kinder.

Jemand gibt Chiasamen in einen Mixer mit Bananen und Spinat, um einen ballaststoffreichen Smoothie zuzubereiten.

Nüsse und Samen.

Auch Nüsse, Samen und Kerne sind reich an Ballaststoffen. Walnüsse, Haselnüsse und Mandeln liefern sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe. Samen wie Chiasamen, Flohsamenschalen und Leinsamen zeichnen sich durch ihren besonders hohen Ballaststoffgehalt aus und werden oft verwendet, um den Ballaststoffanteil in Mahlzeiten zu erhöhen, zum Beispiel in Smoothies, Joghurts oder Backwaren.

Jemand gibt Chiasamen in einen Mixer mit Bananen und Spinat, um einen ballaststoffreichen Smoothie zuzubereiten.

Person schneidet frisches Vollkornbrot auf einem Holzbrett mit einem Brotmesser in dicke Scheiben.

Verarbeitete Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt.

Lebensmittel wie Vollkornbrot, Vollkornnudeln und Müsli enthalten das gesamte Korn und sind daher besonders ballaststoffreich. Vor allem die Kleie, die äußere Schicht, liefert viele Ballaststoffe. Bei Weißmehl wird diese entfernt, was den Ballaststoffgehalt stark reduziert. Dank der Verarbeitung des vollen Korns bleiben bei Vollkornprodukten die Ballaststoffe erhalten.

Was hat besonders viele Ballaststoffe?

In dieser Tabelle siehst du, welche Lebensmittel besonders reich an Ballaststoffen sind.

Lebensmittel Ballaststoffgehalt pro 100 g
Flohsamenschalen 79,0 g
Kokosmehl 50,5 g
Dinkelkleie 45,1 g
Leinsamen 35,0 g
Chiasamen 33,7 g
Vollkornreis 21,4 g
Linsen (getrocknet) 17,0 g
Mandeln 11,4 g
Himbeeren 4,7 g
Brokkoli 3,0 g
Süßkartoffeln 3,1 g
Apfel (mit Schale) 2,0 g

Wer ballaststoffreich isst, sollte viel trinken. Am besten Wasser und ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees.

Unsere Rezept-Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung.

Mit dem Wissen, in welchen Lebensmitteln besonders viele Ballaststoffe stecken, ist eine ballaststoffreiche Ernährung nicht schwer. Ob fürs Frühstück, zum Mittag oder Abendbrot – bei ALDI SÜD findest du eine große Auswahl an ballaststoffreichen Rezepten.

Ballaststoffzufuhr langsam steigern.

Wenn du dich bisher eher ballaststoffarm ernährt hast, deine Ernährung aber gern umstellen möchtest, solltest du deine Ballaststoffzufuhr besser langsam steigern. Tust du das nicht, kann das zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Völlegefühl führen. Der Darm braucht Zeit, um sich an die erhöhte Ballaststoffmenge anzupassen, um die Nahrungsfasern optimal zu verarbeiten. Daher ist es empfehlenswert ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte erst einmal schrittweise in den täglichen Ernährungsplan zu integrieren.

So könnte eine schrittweise Einführung der Ballaststoffzufuhr aussehen:

Mahlzeit Lebensmittel Ballaststoffgehalt Alternative Lebensmittel Ballaststoffgehalt
Frühstück 2 Scheiben Toastbrot à 25 g 0,8 g 1 Scheibe Vollkornbrot à 50 g 4,1 g
1 Portion (30 g) Cornflakes mit 
125 ml Milch 1,2 g 1 Portion Müsli mit 125 ml Milch 2,9 g
Mittag/Abendessen 200 g Weizennudeln 4,0 g 200 g Vollkornnudeln 10,0 g
200 g Reis 4,2 g 200 g Wildreis 12,4 g
200 g Kartoffeln 2,5 g 200 g Brokkoli 6,0 g
Snack 2 Butterkekse 2,5 g 2 Vollkornkekse 5,2 g
50 g Kartoffelchips 2,1 g 50 g Mandeln 5,7 g
20 g Fruchtgummi 0,0 g 20 g getrocknete Pflaumen 3,5 g

Häufige Fragen zu Ballaststoffen.

Ja, Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und glutenfreie Vollkornprodukte wie Quinoa, Hirse oder Buchweizen sind optimal für eine ballaststoffreiche Ernährung ohne Gluten.

Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen sind in der Regel pflanzlich, wasserarm und haben eine feste, faserige Struktur. Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen enthalten erhöhte Mengen dieser Naturfasern.

Um den täglichen Ballaststoffbedarf zu decken, können Ballaststoffpräparate sinnvoll sein. Individuelle Empfehlungen sollten mit ärztlichem Fachpersonal besprochen werden.

Flohsamenschalen, Chiasamen, Leinsamen und Weizenkleie haben einen sehr hohen Ballaststoffgehalt pro 100 g. Aber auch Hülsenfrüchte weisen einen hohen Anteil an Ballaststoffen auf.

Ja, bei übermäßigem Verzehr von Ballaststoffen, insbesondere dann, wenn es der Körper nicht gewöhnt ist, kann es zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen.

Ballaststoffe werden nicht von allen Menschen gleich gut vertragen. Bei Unverträglichkeiten oder einem chronischen Reizdarm ist es ratsam, ärztliches Fachpersonal aufzusuchen und das Problem abzuklären.

Ja, Ballaststoffe sind eine spezielle Art von Kohlenhydraten. Anders als zum Beispiel Zucker oder Stärke werden sie vom Körper aber nicht verdaut und haben aus diesem Grund keinen Nährwert.

Das könnte dich auch interessieren: