Food waste – Unsere Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
Jedes Jahr landen in Deutschland circa 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll1. Der größte Teil davon lässt sich vermeiden. Wir bei ALDI SÜD wollen die Lebensmittelverschwendung auf ein Minimum reduzieren und setzen dazu eine Vielzahl von Maßnahmen um. Zudem motivieren wir unsere Kund:innen dazu, Lebensmittel zu retten.
Was ist eigentlich Food Waste?
Bei Food Waste handelt es sich um Lebensmittel, die im Abfall landen. Dabei wäre ein Teil davon vermeidbar gewesen. In unseren Mülltonnen landen jedoch auch Lebensmittel, die noch genießbar sind. Das wollen wir ändern. Wir haben uns das Ziel gesetzt, bis 2030 unsere Lebensmittelabfälle um 50 % (Basisjahr 2019) zu reduzieren. Dazu nutzen wir zum Beispiel Maßnahmen wie intelligente Bestellsysteme, gezielte Reduzierungen und Lebensmittelspenden. Food Waste fällt aber entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette an. Daher führen wir auch Maßnahmen an den Schnittstellen zu unseren Lieferant:innen und Kund:innen durch. So führen wir z.B. Artikel mit Schönheitsfehlern unter der Eigenmarke Krumme Dinger und schaffen damit eine zusätzliche Absatzmöglichkeit für unsere Lieferant:innen. Unsere Kund:innen informieren wir z.B. mit unserem Claim zur Mindesthaltbarkeit (MDH) darüber, dass Lebensmittel oft länger haltbar sind als das MHD angibt.
Testen statt Wegwerfen: Ist das noch gut?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts werden in deutschen Privathaushalten jedes Jahr 76 Kilogramm Lebensmittel pro Person weggeworfen.1 Viele Lebensmittel landen im Müll, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist oder kurz vor dem Ablauf steht. Dabei ist das Mindesthaltbarkeitsdatum kein Verfallsdatum. Auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums sind viele Produkte noch einwandfrei genießbar. Um auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und Food Waste zu reduzieren, hat ALDI SÜD bereits 2018 als erster Lebensmittelhändler in Deutschland flächendeckend einen Hinweis auf ausgewählten Produktverpackungen – etwa Milch, Sahne und Butter – eingeführt. Er ruft unsere Kund:innen dazu auf, Lebensmittel erst zu testen, bevor sie weggeworfen werden.
In Deutschland landen pro Jahr 10,8 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das entspricht der Ladung von 275.000 Lastwagen. Food Waste entsteht entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette – von der Produktion über den Handel bis hin zu den privaten Haushalten. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)1 fällt der größte Teil der Lebensmittelabfälle mit 58 Prozent (6,3 Millionen Tonnen) in Privathaushalten an. 18 Prozent (2 Millionen Tonnen) verursacht die Außer-Hausverpflegung, 15 Prozent (1,6 Millionen Tonnen) entstehen bei der Verarbeitung und 7 Prozent (0,8 Millionen Tonnen) entfallen auf den Handel.
Was sind die drei am häufigsten weggeworfenen Lebensmittel?
Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) entfällt gut ein Drittel - ca. 35 Prozent - der vermeidbaren Lebensmittelabfälle auf frisches Obst und Gemüse. Etwa 13 Prozent des Food Waste in privaten Haushalten machen Brot und Backwaren aus, gefolgt von Getränken (ca. 12 Prozent) und Milchprodukten (ca. 9 Prozent).2
Wie entsteht Food Waste eigentlich?
In Produktion, Handel und Gastronomie:
- Aussehen, Norm-Vorschriften oder Produktqualität genügen nicht den Ansprüchen
- Fehler bei der Ernte, Produktion, Verpackung, Transport oder Lagerung
- Falsche Kalkulation und zu große Portionen in Restaurants
- Essbare Bestandteile werden nicht mit verwertet
- Hohe, unvorhergesehene Ernteerträge und Überangebot eines Lebensmittels
In Privathaushalten:
- Zu große Portionen
- Fehlender Überblick bei Lebensmittelvorräten
- Unüberlegte, spontane Einkäufe in hungrigem Zustand
- Fehler bei der Lebensmittellagerung
- Überschätzung des Haltbarkeitsdatums
Warum müssen wir etwas gegen Food Waste tun?
Weltweit landet etwa ein Drittel aller für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel nicht auf dem Teller, sondern in der Tonne. Diese Lebensmittelverschwendung ist nicht nur angesichts des Hungers auf der Welt ein großes Problem. Food Waste schadet auch dem Klima und treibt die Erderwärmung voran. Denn Anbau, Verarbeitung, Verpackung und Transport von Lebensmitteln verbrauchen kostbare und umweltbelastende Ressourcen. Wenn wir die weltweiten Auswirkungen betrachten, gelangen durch Food Waste rund 4,4 Milliarden Tonnen klimaschädlicher Treibhausgase in die Atmosphäre.3
Der verantwortungsvolle Umgang mit Lebensmitteln steckt in unserer Discounter-DNA.
Pakt gegen Lebensmittelverschwendung:
Wir sind dabei.
Gemeinsam mit ALDI Nord und anderen Lebensmittelhändlern haben wir uns dem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiierten Pakt gegen Lebensmittelverschwendung angeschlossen und verpflichten uns zur Einhaltung von 5 Pflichtzielen:
- Verringerung der Lebensmittelabfälle um 30 Prozent bis 2025 und 50 Prozent bis 2030
- Weiterer Ausbau von Lebensmittelspenden
- Handeln nach dem Prinzip: 1. Vermeiden, 2. Spenden, 3. möglichst wenig entsorgen
- Verantwortungsvoller Umgang mit Retouren
- Schulung des für den mit Warenumgang relevanten Personals
ALDI SÜD und ALDI Nord werden mindestens acht Wahlpflichtmaßnahmen pro Kalenderjahr im eigenen Verantwortungsbereich bzw. an den Schnittstellen zu Lieferant:innen, Kund:innen und Spendenpartner:innen umsetzen.
Hier eine Auswahl der Maßnahmen, die wir bereits umsetzen:
- Über 97 % unserer Filialen spenden Lebensmittel
- Krumme Dinger: wir geben Lebensmittel mit Schönheitsfehlern eine Chance
- ALDI SÜD reduziert Artikel kurz vor Ablauf des MHDs
Wir bei ALDI SÜD haben Tipps & Tricks für dich, wie du Food Waste vermeidest, indem du Obst und Gemüse richtig lagerst, einkochst und einmachst oder Reste verwertest. Nähere Infos zum Pakt findest du im Formblatt.
Food Waste Reduzieren: Ziele und Meilensteine.
Detaillierte Informationen zum Thema veranschaulicht dir unser Factsheet.
So Vermeiden wir Food Waste bei ALDI SÜD: Beispiele
Gezielte Planung
Wir planen sorgfältig und nutzen ein intelligentes Bestellsystem, das automatisch die benötigte Ware erfasst. So stellen wir sicher, dass Lebensmittel frisch und am täglichen Bedarf orientiert verfügbar sind.
Kurze Transportwege
Eine ausgefeilte Logistik mit möglichst kurzen Transportwegen sowie eine optimierte Kühlkette verhindern Food Waste. Wir beliefern unsere Filialen täglich frisch mit Obst und Gemüse, wenn möglich aus der Region.
Preisanreize schaffen
Waren, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen, bieten wir zu reduzierten Preisen an. Unser „-30 %“ Etikett haben wir vergrößert und um das Hinweis-Icon „Lebensmittel retten – Ich bin noch gut“ erweitert.
Loses Obst Und Gemüse
Wir führen seit 2016 loses Obst und Gemüse, um den Einkauf kleinerer Mengen zu erleichtern. Derzeit ist rund ein Drittel unseres Obst- und Gemüsesortiments unverpackt. Erfahre mehr über unsere #ALDIVerpackungsmission.
Food Waste vermeiden: Mehr Informationen
Krumme Dinger
Unsere “Krummen Dinger” haben kleine Makel, schmecken aber prima! Warum wir auch Lebensmittel mit Schönheitsfehlern verkaufen.
Lebensmittel Spenden
Wir spenden unverkaufte Lebensmittel, die noch bedenkenlos verzehrt werden können, an karitative Einrichtungen. Damit helfen wir auch Menschen in Not.
Lebensmittel retten
Erfahre mehr darüber, was du zu Hause tun kannst, um noch genießbare Nahrungsmittel vor dem Mülleimer zu bewahren.