Wein und seine Qualitätsstufen.

Die Sprache des Weins: Was Qualitätsstufen wirklich bedeuten.

Mann und Frau in einer Küche schauen sich lächelnd in die Augen und stoßen mit Rotweingläsern an.

Mann und Frau in einer Küche schauen sich lächelnd in die Augen und stoßen mit Rotweingläsern an.

Fühlst du dich manchmal mit der Vielfalt im Weinregal überfordert? Dann lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die Qualitätsstufen von Wein zu werfen. Diese Einteilung klassifiziert die edlen Tropfen nach festgelegten Standards und soll Verbraucher:innen Orientierung geben. Entscheidende Kriterien sind die Herkunft, die Rebsorten, der Reifegrad der Trauben und die Herstellungsverfahren. Welche Qualitätsstufen es bei Wein gibt und wo die Unterschiede liegen, erfährst du in diesem Artikel.

Ein elegantes Rotweinglas und zwei leere Gläser und eine Flasche Wein, auf einem Holztisch.

Welche Qualitätsstufen gibt es bei Wein?

In Deutschland regelt das Deutsche Weingesetz (WeinG) die Qualitätsstufen von Wein sowie viele weitere Aspekte der Weinproduktion, etwa wo und wie er offiziell hergestellt werden darf. Das Gesetz unterscheidet dabei vier Qualitätsstufen. Im Jahr 2021 wurde es reformiert und an die neue EU-Weinmarktordnung angepasst. Seitdem steht die Herkunft der Weine stärker im Fokus. Die bisher in Deutschland üblichen vier Qualitätsstufen bleiben aber weiterhin erhalten. So ist sichergestellt, dass deutsche Weine auch international klare Vorgaben erfüllen – und nationale Besonderheiten trotzdem berücksichtigt werden.

Ein elegantes Rotweinglas und zwei leere Gläser und eine Flasche Wein, auf einem Holztisch.

Gut zu wissen.

Die EU-Weinmarktordnung sorgt für übergeordnete einheitliche Standards auf dem europäischen Markt. Ihr wichtigstes Kriterium für Qualität ist die geografische Herkunft. Dahinter steckt der Grundgedanke, dass die Charakteristik eines Weines in erster Linie von seiner natürlichen Umgebung abhängt, in der er entsteht. Dazu zählen Bodeneigenschaften und die Lage, aber auch das Klima und die Anbaumethoden der Winzer:innen. In Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien war das Terroir schon immer ein relevantes Qualitätsmerkmal. In Deutschland hingegen spielt das Mostgewicht, also der Zuckergehalt in der Traube, eine wichtige Rolle. Je höher es ist, desto höher die Qualität des Rebensafts. Gemessen wird es in Öchsle.

Ein Winzer in Schürze riecht in ein Glas Rotwein. Hinter ihm ein Holzfass und Edelstahlbehälter in einer Weinkellerei.

Ein Winzer in Schürze riecht in ein Glas Rotwein. Hinter ihm ein Holzfass und Edelstahlbehälter in einer Weinkellerei.

Kriterien nach dem deutschen Weingesetz.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 8,3 Millionen Hektoliter Wein produziert. Das deutsche Weingesetz soll sicherstellen, dass sowohl beim Anbau als auch bei der Wein-Herstellung und dem Verkauf alles mit rechten Dingen zugeht. Bei der Einteilung von Wein in Qualitätsstufen werden die folgenden Kriterien bewertet:

  • Anbaugebiet
  • Anbaumethoden
  • Gesundheit der Trauben
  • Bodenart
  • Rebsorte
  • Restzucker
  • Säure und Alkoholgehalt
  • Mostgewicht und -gehalt
  • Anreicherung mit Zucker
  • Weinprüfnummer

Qualitätsstufen von Wein in Deutschland.

Beim deutschen Wein werden vier Qualitätsstufen unterschieden:

  • Deutsche Weine (ehemals Tafelweine)
  • Landweine
  • Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (QbA)
  • Qualitätsweine mit Prädikat (QmP), auch Prädikatswein genannt

Für die Unterscheidung spielt unter anderem der Zuckergehalt im Mostgewicht und die Herkunft aus einem der 13 offiziell zugelassenen deutschen Weinanbaugebiete eine Rolle.

Frau und Mann beim Dinner halten Weißweingläser in den Händen. Auf dem Tische stehen Salat, Käse und Brot.

Frau und Mann beim Dinner halten Weißweingläser in den Händen. Auf dem Tische stehen Salat, Käse und Brot.

Deutscher Wein bzw. Tafelwein: Die Einstiegskategorie.

Deutscher Wein ohne Herkunftsangabe ist ein einfacher, unprätentiöser Wein. Bis 2009 war er unter dem Begriff „Tafelwein“ bekannt. Er wird häufig in großen Mengen hergestellt und darf aus Trauben verschiedener Anbaugebiete und Rebsorten bestehen. Er wird ohne genauere Angaben zur Herkunft oder zum Jahrgang abgefüllt. Deutscher Wein bzw. Tafelwein ist genauso wie Landwein meist günstiger als Qualitätswein. Letzterer schlägt nämlich aufgrund seiner strengeren Anforderungen an Herkunft und Herstellung mit einem höheren Preis zu Buche. Tafelwein und Landwein eignen sich als unkomplizierte Alltagsweine zu einem leckeren Essen oder in geselliger Runde.

  • Deutscher Wein bzw. Tafelwein hat den geringsten Qualitätsanspruch.
  • Er unterliegt keiner besonderen Qualitätsprüfung.
  • Er hat einen niedrigen Alkoholgehalt.
  • Er hat ein Mostgewicht von 44 bis 50 Grad Öchsle.

Ein Mann übereicht einem anderen Mann eine Flasche Rotwein einer Eingangstür.

Landwein: Regionale Herkunft und höhere Standards.

Im Gegensatz zum Deutschen Wein muss ein Landwein aus einem fest definierten geografischen Gebiet kommen – zum Beispiel einer Weinbauregion oder einer bestimmten Weinbauzone. Darüber hinaus muss er bestimmte Mindestanforderungen an die Weinqualität erfüllen. In der Regel tragen Landweine auch ein Jahrgangs- und Herkunftslabel. Ein Landwein überzeugt mit mehr Struktur und Charakter als Tafelwein, bleibt in Aroma und Abgang jedoch unkompliziert.

  • Landwein muss aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen.
  • Das Anbaugebiet wird auf dem Weinetikett angegeben, ohne auf spezifische Lagen zu verweisen, zum Beispiel als „Landwein aus Rheinhessen“.
  • Eine anerkannte Prüfstelle muss den Wein abnehmen, bevor er die Bezeichnung Landwein tragen darf.
  • Der Wein muss einen Mindestalkoholgehalt von 8,5 Volumenprozent haben und das Mostgewicht ausweisen.

Ein Mann übereicht einem anderen Mann eine Flasche Rotwein einer Eingangstür.

Person gießt Rotwein in ein Weinglas.

Qualitätswein – was bedeutet das?

Als Qualitätsweine werden in Deutschland Weine bezeichnet, die bestimmte Kriterien erfüllen und einer höheren Güteklasse entsprechen als Deutscher Wein und Landwein. Sie werden unterteilt in Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (QbA), auch Qualitätsweine genannt, und Qualitätsweine mit Prädikat (QmP), auch Prädikatsweine genannt.

Person hält ein Weinglas mit Rotwein in der Hand.

Qualitätswein in Deutschland (QbA).

Für einen deutschen Qualitätswein müssen die Trauben aus nur einem der 13 zugelassenen Weinanbaugebiete stammen und den dort zugelassenen Rebsorten entsprechen. Außerdem ist der Wein an ein Mindestmostgewicht sowie an einen festgelegten Alkoholgehalt gebunden. Außerdem muss er folgende Anforderungen erfüllen:

  • Der Wein muss aus einer bestimmten geografischen Lage innerhalb des Anbaugebiets kommen.
  • Auf seinem Etikett wird neben Anbaugebiet und Jahrgang auch die Rebsorte (zum Beispiel Riesling oder Spätburgunder) genannt.
  • Das Etikett enthält eine Kontrollnummer und ein Prüfzeichen zur Bestätigung, dass der Wein die gesetzlichen Anforderungen eines QbA erfüllt.
  • Ein QbA muss ein Mindestmostgewicht von 49 Grad Oechsle und einen festgelegten Alkoholgehalt von mindestens 8,5 Volumenprozent haben.

Person hält ein Weinglas mit Rotwein in der Hand.

Ein Paar sitzt lachend auf dem Boden vor einem Sofa in einem gemütlichen Wohnzimmer mit gedimmtem Licht. Sie halten Rotweingläser in ihren Händen.

Ein Paar sitzt lachend auf dem Boden vor einem Sofa in einem gemütlichen Wohnzimmer mit gedimmtem Licht. Sie halten Rotweingläser in ihren Händen.

Prädikatswein: Spitzenklasse in sechs Ausprägungen.

Noch eine Stufe höher als der Qualitätswein (QbA) steht der Prädikatswein. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Qualitätsstufen ist die Reife der Trauben und die natürliche Süße, die bei der Produktion erzielt wird. Denn bei der Herstellung eines Prädikatsweins darf kein Zucker zugesetzt werden. Die natürliche Süße der Trauben führt zu einer komplexeren Aromenkonzentration.

Prädikatsweine werden zusätzlich in sechs verschiedene Stufen unterteilt:

  • Kabinett: feine, leichte Weine aus reifen Trauben mit mindestens 7 Volumenprozent Alkohol
  • Spätlese: reife, elegante Weine aus Trauben, die etwas später geerntet werden, mit mindestens 7 Volumenprozent Alkohol
  • Auslese: edle Spitzenweine aus ausgesuchten vollreifen Trauben, mit mindestens 7 Volumenprozent Alkohol
  • Beerenauslese: volle, natursüße Weine aus überreifen, edelfaulen Beeren, mit mindestens 5,5 Volumenprozent Alkohol
  • Trockenbeerenauslese: süße Weine mit honigartigem Geschmack aus eingeschrumpften, edelfaulen Beeren, mit mindestens 5,5 Volumenprozent Alkohol
  • Eiswein: hochwertige natursüße Weine aus Trauben, die in gefrorenem Zustand gelesen und gekeltert werden, mit mindestens 5,5 Volumenprozent Alkohol

Qualitätsweine mögen objektiv die beste Wahl sein. Letztlich entscheidet dein persönlicher Geschmack, der von verschiedenen Weinaromen beeinflusst wird.

Übrigens:

Auf den Etiketten vieler Qualitäts- und Prädikatsweine findest du heute den Hinweis „Wein mit geschützter Ursprungsangabe (g.U)“. Diese Bezeichnung wurde 2009 im Zuge der neuen EU-Weinmarktordnung eingeführt, um die Abkürzungen QbA und QmP zu ersetzen. Die alten Bezeichnungen sind aber nach wie vor noch zulässig und noch immer auf Weinetiketten zu finden.

Ob Qualitätswein oder nicht – dein Geschmack zählt!

Überblick: Qualitätsstufen von Wein.

  Herkunft Trauben Mostgewicht Zuckerzusatz Kontrollen Mindestalkohol Geschmacksrichtungen
Deutscher Wein/ Tafelwein Keine spezifische Herkunft 44–50 Grad Oechsle Ja Lebensmittelrechtli-che Kontrolle 8,5 % vol. alle
Landwein 85 % aus definiertem geografischen Gebiet 47–55 Grad Oechsle Ja Lebensmittelrechtli-che Kontrolle 8,5 % vol. trocken, halbtrocken
Qualitätswein 100 % aus bestimmter geografischer Lage in einem zugelassenen Weinbaugebiet 55–72 Grad Oechsle Ja Amtliche Qualitätsweinprüf-ung 7 % vol. alle
Prädikatswein 100 % aus bestimmter geografischer Lage in einem zugelassenen Weinbaugebiet 70–154 Grad Oechsle Nein Amtliche Qualitätsweinprüf-ung 5,5 % vol. alle

Weine bei ALDI SÜD.

Eine Person schenkt Rotwein in ein Glas ein, im Hintergrund ein gedeckter Esstisch mit verschiedenen Speisen.

Klassifikation nach Herkunft (VDP).

Die Einteilung in die oben beschriebenen Qualitätsstufen nach deutschem Weinrecht berücksichtigt grob die Herkunft der Weine. Seit 2012 gibt es jedoch zusätzlich die VDP-Klassifikation (Verband Deutscher Prädikatsweingüter), die nicht nur den Zuckergehalt und das Prädikat eines Weines zur Qualitätsbestimmung heranzieht, sondern auch das Terroir, die Handwerkskunst der Winzer:innen und die Qualität des Weinbergs bewertet. Diese Klassifizierung ist freiwillig und wurde von einer exklusiven Vereinigung führender Winzer:innen entwickelt. Sie legt ähnliche Kriterien zugrunde wie die Weinbäuer:innen in Frankreich, Italien und Spanien. Es gibt vier VDP-Qualitätsstufen:

  • VDP.Gutswein: Basiswein, der den typischen Charakter des Weinguts trägt.
  • VDP.Ortswein: Wein aus einer herausragenden Lage einer bestimmten Gemeinde.
  • VDP.Erste Lage: Hochwertiger Wein aus anerkannter Spitzenlage.
  • VDP.Große Lage: Herausragende Weine aus ausschließlich den besten Parzellen – vergleichbar mit der Bezeichnung „Grand Cru“.

Eine Person schenkt Rotwein in ein Glas ein, im Hintergrund ein gedeckter Esstisch mit verschiedenen Speisen.

Unterschied Qualitätsweine nach WeinG und VDP.

  Deutsches Weingesetz VDP-Klassifikation
Ziel Gesetzliche Grundlage und verbindliche Standards schaffen, Verbraucherschutz Förderung des Herkunftsprinzips
Bewertungskriterien Mostgewicht, Region, Prüfung Terroir, Qualität des Weinbergs, Winzerkunst
Basis Gesetzliche Verpflichtung Freiwillige Selbstverpflichtung
Herausgeber Gesetzgeber Prädikatsweingüter
Vorteile Gesetzliche Verpflichtung Individueller Spielraum für Winzer
Nachteile Gesetzgeber Eher für Spitzenweine

Eine Person schenkt Rotwein in ein Glas ein, daneben stehen weitere gefüllte Gläser mit Rot-, Rosé- und Weißwein.

Internationale Wein-Qualitätsstufen im Vergleich.

Die EU-Weinmarktordnung unterteilt Weine in zwei Hauptkategorien: solche mit und ohne geografische Angabe.

Weine ohne geografische Angabe: Diese Kategorie umfasst die einfacheren Weine, die keinen Bezug zu einer bestimmten Region haben. In Deutschland gehört dazu der Deutsche Wein oder Tafelwein. Er hat keine geographische Herkunftsbezeichnung und wird häufig aus Trauben verschiedener Anbaugebiete verschnitten. Diese Weine sind in der Regel preiswert und bieten ein einfaches und unkompliziertes Weinerlebnis.

Person hält Glas Roséwein vor reifen weißen Trauben an einem Weinstock in die Sonne.

Weine mit geografischer Angabe sind an bestimmte geografische Regionen gebunden, was für eine höhere Qualität und eine stärkere Bindung an das Terroir spricht. Diese Kategorie wird wiederum unterteilt in Weine mit einer geschützten geografischen Angabe und Weine mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung.

  1. Weine mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A) müssen mindestens 85 Prozent der Trauben aus einer definierten Region enthalten. Sie haben oft einen mittleren Qualitätsanspruch und bieten typischerweise ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Weine sollen die regionalen Besonderheiten und den Charakter der Herkunft widerspiegeln, ohne jedoch die strengeren Anforderungen der höchsten Qualitätsstufen zu erfüllen.
  2. Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.): Diese höchste Qualitätsstufe erfordert, dass 100 Prozent der Trauben aus einer genau definierten Region stammen. Weine, die mit einer geschützten Ursprungsbezeichnung ausgezeichnet sind, unterliegen den strengsten Anforderungen in Bezug auf Produktionsmethoden, zugelassenen Rebsorten und Qualitätskontrollen. Nur Weine, die all diese Kriterien erfüllen, dürfen das Label g.U. tragen. Diese Weine spiegeln die einzigartigen Eigenschaften ihres Anbaugebiets wider und sind häufig mit einem höheren Preis verbunden, da sie eine besonders hohe Qualität und Authentizität garantieren.

Person hält Glas Roséwein vor reifen weißen Trauben an einem Weinstock in die Sonne.

  Deutsches Weingesetz EU-Qualitätssystem
Qualitätsstufen Deutscher Wein/Tafelwein
Landwein
Qualitätswein (QbA)
Prädikatswein (QbP)
Wein ohne Angabe
Wein mit geschützter geografischer Angabe
Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung
Geltungs-bereich Deutschland Für alle EU-Mitgliedsstaaten
Kriterien Mostgewicht, Herkunft, Prüfungen Geografische Herkunft und Produktionsregeln

Zwei Frauen in einer Küche stoßen lächelnd mit Rotweingläsern an.

Zwei Frauen in einer Küche stoßen lächelnd mit Rotweingläsern an.

Frankreich: Wein-Qualitätsstufen nach AOC.

Die Qualitätsstufen von Wein in Frankreich werden nach dem AOC-System (Appellation d'Origine Contrôlée) klassifiziert, das die Herkunft und Qualität der Weine regelt. Diese Klassifikation stellt sicher, dass ein Wein aus einer bestimmten Region stammt und bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt. Sie basiert auf der Tradition und dem Terroir der jeweiligen Anbaugebiete. Es gibt drei Qualitätsstufen innerhalb des AOC-Systems, die sich je nach Herkunft und Produktionsanforderungen unterscheiden:

  1. Vin de France: Dies ist die niedrigste Stufe und bezeichnet Weine, die keine spezifische geografische Herkunft haben oder aus Trauben mehrerer Regionen gemischt werden. Diese Weine sind in der Regel einfach und preiswert und entsprechen einem Tafelwein.
  2. Vin de Pays (IGP): Weine mit einer geschützten geografischen Angabe (Indication Géographique Protégée, IGP) stammen aus einer definierten geografischen Region, jedoch mit weniger strengen Anforderungen als AOC-Weine. Diese Weine haben oft einen mittleren Qualitätsanspruch, bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und entsprechen einem Landwein.
  3. AOC (Appellation d'Origine Contrôlée): Dies ist die höchste Qualitätsstufe, bei der alle Trauben aus einer definierten Region stammen müssen. AOC-Weine unterliegen strengen Vorschriften hinsichtlich der Rebsorten, des Ertrags, der Weinbereitung und der Abfüllung. Sie sind in der Regel von sehr hoher Qualität und spiegeln die Besonderheiten ihres Terroirs wider. Sie entsprechen einem Qualitäts- oder Prädikatswein.

Zwei Personen stoßen mit Rotwein- und Rosewein an einem gedeckten Tisch an.

Bekannte französische Weine, die nach dem AOC-System klassifiziert sind, sind zum Beispiel die Rotweine aus dem Bordeaux. Sie bestehen aus einer Mischung von Rebsorten der höchsten Qualitätsstufe wie Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc sowie Merlot . Château Margaux und Château Lafite Rothschild sind Beispiele für Spitzenweine aus dieser Region. Bekannt ist auch das Burgund für seine Pinot Noir Rotweine und Chardonnay Weißweine. Und natürlich die Champagne, die weltberühmt für ihren Schaumwein ist: Nur Schaumweine, die in dieser Region unter bestimmten Bedingungen hergestellt werden, dürfen sich Champagner nennen.

Zwei Personen stoßen mit Rotwein- und Rosewein an einem gedeckten Tisch an.

Was bedeutet eigentlich die Abkürzung AOP bei französischem Wein?

AOP steht für Appellation d'Origine Protégée, was auf Deutsch geschützte Ursprungsbezeichnung bedeutet. Diese Bezeichnung wurde 2012 in Frankreich eingeführt und entspricht der AOC, ist jedoch Teil des EU-weiten Systems für geschützte Ursprungsbezeichnungen. Es handelt sich dabei um eine einheitliche Kennzeichnung für Weine, die strengen Anforderungen an Herkunft und Qualität genügen. AOC und AOP sind also gleichbedeutend.

Person gießt Rotwein vorsichtig in einen Dekanter.

Person gießt Rotwein vorsichtig in einen Dekanter.

Italien: Qualitätsweine DOC und DOCG.

Die Weinqualitätsstufen sind auch in Italien durch die geografische Herkunft und Produktionsvorgaben definiert. Es gibt drei Qualitätsstufen:

  1. Vini Comuni e Varietali sind einfache Weine, die keine spezifische Herkunft oder gesetzlich geschützte Rebsorten aufweisen. Sie sind meist regional oder national erhältlich und haben weniger Anforderungen an Herkunft und Qualität. Man kann sie mit einem Tafelwein vergleichen.
  2. Weine mit der Bezeichnung IGT (Indicazione Geografica Tipica) und IGP (Indicazione Geografica Protetta) stammen aus einer bestimmten Region, unterliegen aber relativ lockeren Vorschriften. IGP-Weine haben eine geschützte geographische Herkunft, aber auch hier sind die Produktionsmethoden flexibel. Beide könnte man mit einem Landwein vergleichen.
  3. Weine mit der Kennzeichnung DOC (Denominazione di Origine Controllata) und DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) sind Weine der höchsten italienischen Qualitätsstufe. Sie unterliegen strengen Qualitätskontrollen und festgelegten Herkunftsbezeichnungen. DOCG-Weine werden zudem zusätzlichen Prüfungen unterzogen und garantieren höchste Qualität.

Mehrere Personen stoßen mit Aperol Spritz und Weißwein an bei einer Gartenparty im Freien an.

Bekannte Weine aus Italien sind unter anderem der Barolo DOCG aus dem Piemont, der Brunello di Montalcino DOCG aus der Toskana und der Amarone della Valpolicella DOCG aus Venetien. Aber auch die italienischen Prosecco-Weine erfreuen sich großer Beliebtheit.

Wusstest du, dass Prosecco in zwei Qualitätsstufen unterteilt wird? Prosecco DOC für Weine aus größeren Anbaugebieten und Prosecco DOCG für Spitzenweine aus ausgewiesenen Regionen wie Conegliano-Valdobbiadene. Sie repräsentieren das Beste, was die italienische Weinproduktion zu bieten hat.

Mehrere Personen stoßen mit Aperol Spritz und Weißwein an bei einer Gartenparty im Freien an.

Wurst- und Käseplatte, Häppchen, Oliven, Glas mit Rotwein und weitere Snacks auf einem dunklen Holztisch.

Spanischer Wein und seine Qualitätsstufen (DOCa).

In Spanien gibt es ebenfalls ein strenges Klassifikationssystem für Weine, das die Herkunft und Qualität sicherstellt.

  1. Vino de Mesa (Tafelwein) stellt die niedrigste Qualitätsstufe dar. Er umfasst Weine, die keiner spezifischen Herkunftsbezeichnung zugeordnet sind.
  2. Vino de la Tierra (VdT) stammt aus einer definierten geografischen Region, unterliegt jedoch weniger strengen Produktionsanforderungen als die Spitzenweine. Er ist in etwa vergleichbar mit dem deutschen Landwein.
  3. Weine mit der Bezeichnung DO (Denominación de Origen) und DOCa (Denominación de Origen Calificada) stammen aus anerkannten Weinbaugebieten und müssen strenge Qualitätsstandards erfüllen. DOCa ist die höchste Auszeichnung und wird nur an Weinanbaugebiete verliehen, die konstant hohe Qualität liefern, wie es zum Beispiel bei der Region Rioja der Fall ist.

Zwei lächelnde Frauen beim Weintrinken in einer Landhausküche.

Wein aus der berühmten spanischen Weinregion Rioja wird in drei Qualitätsstufen unterteilt, die vor allem die Reifedauer und die Herkunft des Weins kennzeichnen.

  1. Crianza muss mindestens zwei Jahre gereift sein, davon mindestens ein Jahr in Holzfässern.
  2. Reserva braucht mindestens drei Jahre Reifezeit, davon mindestens ein Jahr im Holz.
  3. Gran Reserva reift mindestens fünf Jahre, davon mindestens zwei Jahre im Fass, was dem Wein eine besonders komplexe Aromenstruktur verleiht.

Andere bekannte spanische Weine sind neben dem Rioja DOCa der Ribera del Duero DO und der Priorat DOCa. Sie werden für ihre hervorragende Qualität und Vielfalt international geschätzt. Aber auch Cava, ein Schaumwein, der hauptsächlich aus Katalonien stammt, ist international beliebt. Er wird in den Qualitätsstufen Cava DO und Cava DO (Gran Reserva) angeboten, je nachdem, wie lange er gereift ist.

Zwei lächelnde Frauen beim Weintrinken in einer Landhausküche.

Spanische Weine bei ALDI SÜD.

Eine Gruppe von Menschen stößt mit Rotweingläsern in einer Bar mit warmem Licht an.

Bedeutung der Qualitätsstufen für Verbraucher:innen.

Die verschiedenen Bezeichnungen – wie Deutscher Wein, Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA) oder Prädikatswein – geben Auskunft darüber, wie hoch der Qualitätsanspruch des Weines ist und welche Eigenschaften du erwarten kannst. Für den Alltag oder einfache Anlässe kann ein Deutscher Wein, ein Landwein oder ein Qualitätswein eine gute Wahl sein, da sie meist preiswert sind und dennoch einen soliden Geschmack bieten. Für besondere Anlässe, wie ein festliches Dinner oder eine Weinverkostung, bieten sich Prädikatsweine an. Sie sind aufgrund ihrer höheren Qualität und Komplexität die edlere Wahl.

Häufige Fragen zu Wein und seinen Qualitätsstufen.

Zum Teil lässt sich die Qualität eines Weines schon am Etikett ablesen. Denn Informationen wie die Herkunft, die Bezeichnung der Qualitätsstufe (z. B. Qualitätswein, Prädikatswein) und das Jahrgangsdatum geben dir Aufschluss über die zu erwartende Qualität. Höherwertige Weine, wie Prädikatsweine oder Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung, unterliegen strengeren Qualitätsvorgaben und garantieren oft ein höheres Niveau. Weitere Hinweise wie der Name des Weinguts sowie Auszeichnungen können ebenfalls Anhaltspunkte bieten.

Ein höherer Preis beim Wein bedeutet nicht immer bessere Qualität. Teurere Weine stammen häufig aus besonders guten Lagen oder werden nach aufwendigeren Verfahren hergestellt, was sich in Geschmack und Komplexität widerspiegeln kann. Allerdings spielen auch persönliche Vorlieben eine große Rolle. Nicht jeder teure Wein entspricht deinem Geschmack. Qualität lässt sich nicht nur am Preis messen. Letztlich kommt es darauf an, was dir am besten schmeckt.

Nein, nicht nur Prädikatsweine sind gute Weine. Während Prädikatsweine aufgrund ihrer hohen Qualität und strengen Anforderungen oft komplexe und ausdrucksstarke Weine sind, gibt es auch viele hervorragende Weine, die nicht das Prädikat tragen. Qualitätsweine können ebenfalls exzellent sein, besonders wenn sie aus guten Lagen stammen oder von talentierten Winzer:innen produziert werden. Die Qualität eines Weines hängt von vielen Faktoren ab, wie der Herkunft, dem Jahrgang und der Weinbereitung – nicht nur vom Prädikat.

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