Bewusste Ernährung für Kinder.

Speiseplan für die optimale Entwicklung.

Mädchen isst lachend Himbeeren, die auf ihren Fingern stecken. Freude an guten Snacks in der Kinderernährung.

Mädchen isst lachend Himbeeren, die auf ihren Fingern stecken. Freude an guten Snacks in der Kinderernährung.

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für Kinder. Sie bildet das Fundament für Wachstum und Entwicklung. Kinder, die nährstoffreich essen, sind fitter und leistungsfähiger. Wie aber sieht eine ausgewogene und bewusste Ernährung für Kinder ab vier Jahren aus? Welche besonderen Bedürfnisse haben sie und wie unterscheiden sich diese von denen der Erwachsenen? Unser Leitfaden hilft Eltern dabei, Kindern eine abwechslungsreiche Ernährung näher zu bringen.

Kinder haben Spaß beim Tauziehen im Freien.

Deshalb brauchen Kinder eine abwechslungsreiche Ernährung.

Herumrennen, Fußball spielen, auf Bäume klettern und abends todmüde ins Bett fallen: Ein Kinderleben kann ganz schön aufregend sein. Kinder sind kleine Entdecker und ständig auf den Beinen. Deshalb benötigen sie viel Energie. Eine ausgewogene Ernährung fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung und schützt sie vor Übergewicht und (späteren) Gesundheitsproblemen. Positiv erlernte Essgewohnheiten im Kindesalter bilden die Grundlage für ein bewusstes Essverhalten im Erwachsenenalter.

Junge isst einen Apfel am Küchentisch, vor einem Obstkorb.

So sieht eine ausgewogene Ernährung für Kinder aus.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vielseitige und ausgewogene Ernährung für Kinder, um ihren täglichen Nährstoffbedarf zu decken.

Täglich sind drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst ideal. Auch Vollkornprodukte gehören auf den Speiseplan. Sie sind reich an Ballaststoffen und somit langfristige Energielieferanten. Milchprodukte und fettarme Milch liefern Kalzium und sollten täglich verzehrt werden. Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte sind hervorragende Eiweißlieferanten und mehrmals pro Woche zu konsumieren. Zuckerhaltige und fettreiche Lebensmittel sollten die Ausnahme bleiben. Zudem empfiehlt die DGE, dass Kinder ausreichend trinken, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees.

Eine praktische Orientierungshilfe für eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung bietet die Ernährungspyramide der Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Sie gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder. Für Babys und Kleinkinder, Stillende und Schwangere gelten andere oder erweiterte Bedürfnisse.

Junge isst einen Apfel am Küchentisch, vor einem Obstkorb.

Gut zu wissen: Was ist eine Portion?

Die DGE gibt ihre Empfehlungen für die tägliche Nahrungszufuhr in Portionen an. Mit Portion ist immer eine Handvoll für die entsprechende Gruppe gemeint. Kinder haben kleinere Hände als Erwachsene, somit sind ihre Portionen auch kleiner.

So könnte ein täglicher ausgewogener Speiseplan für Kinder aussehen.

Im Wachstum haben Kinder einen hohen Energiebedarf. Regelmäßige und häufige Mahlzeiten sind wichtig, damit sie kontinuierlich mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt werden.

Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt für Kinder täglich drei Hauptmahlzeiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten (zum Beispiel Pausenbrot und Nachmittagssnack). Eine der drei Hauptmahlzeiten sollte außerdem warm sein.

Familie genießt gemeinsam ein Frühstück am Tisch in der Küche. Ausgewogene Mahlzeit fördert bewusste Ernährung bei Kindern.

Das Frühstück.

Um leistungsfähig und energiegeladen in den Tag zu starten, ist ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstück aus vier Bausteinen ideal. Das Frühstück sollte bestehen aus:

  • Getränke
  • Getreide
  • Obst oder Gemüse (roh)
  • Milch/Milchprodukte

Ein ausgewogenes Frühstück könnte also aus Naturjoghurt mit frischen Früchten und zuckerfreiem Müsli bestehen, begleitet von einem Glas Milch oder Wasser. Eine weitere Idee ist Vollkornbrot mit Quark und Gurke, dazu ein Smoothie aus Buttermilch und Obst.

Mutter und Tochter bereiten gemeinsam geschnittene Bananen zu.

Das Pausenbrot.

Der Inhalt der Lunchbox sollte vor allem lecker sein. Denn wenn dein Kind z. B. den Belag auf seinem Pausenbrot nicht mag, wird der liebevoll vorbereitete Pausensnack vielleicht am Ende verschenkt oder entsorgt. Optimal ist ein Vollkornbrot mit Käse oder Aufschnitt. Ein Naturjoghurt mit frischen Früchten, Gemüsesticks oder ein geschnittener Apfel bzw. anderes Obst sind die perfekten Pausenbegleiter und liefern Energie für den Tag. Mit Keksförmchen kannst du Apfelstücke oder anderes Obst und Gemüse in Stern- oder Herzform ausstechen. Ansprechendes Obst und Gemüse ist eine niedliche Überraschung für die große Pause. Hier findest du leckere Rezepte für Kinder und Lunchbox-Ideen.

Unser Tipp: Frage dein Kind am Vorabend, welchen Aufschnitt und Snack es sich wünscht.

Mutter und Tochter bereiten gemeinsam geschnittene Bananen zu.

Junge trinkt Wasser aus dem Glas und isst dazu einen frischen Salat.

Das Mittagessen.

Ob in der Kita, Schule oder zu Hause – beim Mittagessen kommt reichlich Gemüse oder Rohkost auf den Teller. Ein- bis zweimal wöchentlich ist auch fettarmes Fleisch erlaubt, einmal die Woche Fisch ist ideal und ein Gericht mit Ei darf auch einmal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Für alle anderen Tagen empfiehlt sich eine vegetarische Ernährungsform mit Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Reis oder Nudeln – warm oder kalt serviert.

Unser Tipp: Falls dein Kind in der Schule oder Kita isst, erkundige dich, was es zum Mittagessen gab, und passe den Speiseplan für dein Kind an. So vermeidest du, dass dein Kind zweimal am Tag Reis oder Nudeln bekommt.

Mädchen trinkt fröhlich Milch aus einem Glas mit dem Strohhalm.

Nachmittagssnack – Vesper.

Für den Nachmittagssnack sind Früchte, Nüsse oder (selbst gemachte) Müsliriegel ideal. Auch ein leckerer Bananen- oder Erdbeermilchshake, ein Joghurt und ein paar Gemüsesticks geben zwischendurch einen Energieschub.

Mädchen trinkt fröhlich Milch aus einem Glas mit dem Strohhalm.

Familie sitzt zusammen beim Essen, während das Kind eine Scheibe Brot hält.

Das Abendessen.

Je nachdem ob dein Kind schon mittags warm gegessen hat, kannst du das Abendessen gestalten. Wie beim Mittagessen auch, sollte auf dem Teller das Gemüse überwiegen. Fleisch ist ab und zu erlaubt und Fisch darf gerne einmal in der Woche auf den Tisch. Auch ein veganes Gericht kann den Speiseplan gelegentlich ergänzen.

Unser Tipp: Koche abends schon für Morgen vor. Gerichte zum Vorkochen sind ideal, um sie am nächsten Tag aufgewärmt als Mittagessen zu servieren. Auch Gemüse- oder Fleischbällchen schmecken noch am nächsten Tag in der Brotbox.

Tipps für den Alltag: so machst du Kindern die ausgewogene Kost schmackhaft.

Wählerisches Essverhalten bei Kindern ist weit verbreitet und kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Manche Kinder sind zögerlich, wenn es darum geht, neue Lebensmittel auszuprobieren. Andere haben sich so stark an bestimmte Gerichte gewöhnt, dass sie nur diese akzeptieren. Um damit umzugehen, ist Geduld und eine strategische Herangehensweise erforderlich. Neue Lebensmittel sollten in kleinen Mengen und ohne Zwang angeboten werden. Wir haben 6 Tipps für Eltern, die garantiert und nachhaltig Lust und Laune aufs Essen machen.

Vater schneidet Gemüse, während sein Sohn dabei zusieht.

1. Eltern als Vorbilder.

Gemeinsame Mahlzeiten und eine positive Einstellung zu Lebensmitteln fördern gute Essgewohnheiten. Geduld und eine unterstützende Umgebung sind wichtig. Kinder sehen ihre Eltern als Vorbilder, auch beim Essen. Wenn Eltern ausgewogen essen, übernehmen Kinder diese Gewohnheiten leichter. Deshalb sollten Eltern selbst auf eine ausgewogene Ernährung achten und Vielfalt, Genuss und eine bewusste Einstellung zu Lebensmitteln vorleben.

Vater schneidet Gemüse, während sein Sohn dabei zusieht.

Junge hält einen bunten Fruchtspieß mit Erdbeeren, Ananas und Melone.

2. Vielfalt, Farben und Kreativität.

Für Kinder ist das Aussehen des Essens mindestens genauso wichtig wie der Geschmack. Daher ist es sinnvoll, die Mahlzeiten attraktiv zu gestalten. Verschiedene Gemüsesorten und Früchte können in unkonventionelle Formen geschnitten oder als bunte Spieße serviert werden. Wenn das Essen lustig aussieht und die Mahlzeit Spaß macht, sehen auch die wählerischsten Kinder darüber hinweg, dass es sich um Obst oder Gemüse handelt.

Die sogenannte „Regenbogenernährung“ kann hier besonders hilfreich sein. Diese Methode nutzt die natürliche Farbvielfalt von Obst und Gemüse, um Kinder zu begeistern und ihnen gleichzeitig eine Vielzahl an Nährstoffen zu bieten.

3. Biete alternative Snacks an.

Eine kleine Leckerei für zwischendurch – da können Klein und Groß nur schwer widerstehen. Aber lecker muss nicht gleich schlecht oder ungesund bedeuten! Versuch doch mal, nahrhafte Alternativen für die üblichen zuckrigen oder fettigen Snacks zu finden. Nüsse statt Chips, bunte Obstspieße statt Fruchtgummis, und Haferflocken mit frischen Früchten statt Cornflakes bieten leckere und nahrhafte Optionen für zwischendurch.

Mutter und Kind geben sich in der Küche ein High-Five, beim Zubereiten von Gemüse in der Küche.

4. Gemeinsam kochen und zubereiten.

Lass deine Kinder in der Küche mithelfen. Die Verantwortung für das Teigumrühren oder das Salatzupfen stärkt das Selbstbewusstsein, und dein Lob wird die Kleinen zum Strahlen bringen. Denn wenn Kinder sagen können, sie haben den Salat gemacht, schmeckt der doch gleich auch viel besser. Und alle müssen sofort probieren! Auch beim Tischdecken und Abräumen können kleine Kinder schon mithelfen. Wenn du sie bereits beim Einkaufen mit einbeziehst und ihre Neugierde weckst, könnt ihr gemeinsam sicher auch ganz neue Lebensmittel entdecken.

Kind isst genüsslich eine Schüssel Spaghetti, mit Soße im Gesicht.

5. Etabliere regelmäßige Mahlzeiten.

Regelmäßige Mahlzeiten schaffen Struktur im Alltag und helfen, eine ausgewogene Ernährung zu fördern. Indem du feste Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen sowie kleine Zwischenmahlzeiten festlegst, gewöhnst du Kinder daran, regelmäßig zu essen und kannst Heißhungerattacken vermeiden.

Kind isst genüsslich eine Schüssel Spaghetti, mit Soße im Gesicht.

Familie sitzt gemeinsam am Tisch und genießt eine Mahlzeit. Gemeinsames.

6. Gemeinsam und bewusst essen.

Das gemeinsame Essen als Familie fördert nicht nur bewusste Essgewohnheiten, sondern auch soziale Interaktionen und eine positive Beziehung zum Essen. Diese Rituale helfen, die Akzeptanz für verschiedene Gerichte und Lebensmittel zu erhöhen und eine vielfältige Ernährungsweise zu unterstützen. Lasst Fernseher, Handy, Tablet und Co. während der Mahlzeiten lieber ausgeschaltet. So können sich alle Familienmitglieder besser auf das Essen und die Gemeinschaft konzentrieren, was das Essverhalten positiv beeinflusst. Bei kleinen Kindern sind kurze Lieder oder Reime ein schöner Brauch, um den Beginn der Mahlzeit zu verdeutlichen.

Häufig gestellte Fragen.

Eine vegetarische Ernährung kann auch für Kinder sinnvoll sein, sofern sie ausgewogen und nährstoffreich gestaltet wird. Um sie in ihrem Wachstum zu unterstützen, ist eine Vielfalt an nährstoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten wichtig. Eier und Milchprodukte sollten mit auf dem Speiseplan stehen, damit das Kind ausreichend Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe erhält. Um einen Eisen- oder Zinkmangel zu vermeiden, sollten Lebensmittel wie Hafer und Hirse, beispielsweise in Form im Brot oder Müsli, regelmäßig auf den Tisch kommen.

Die vegane Ernährung für Kinder ist umstritten. Studien zeigen, dass eine gut geplante vegane Ernährung den Nährstoffbedarf decken kann. Expert:innen warnen jedoch vor möglichen Mangelerscheinungen, insbesondere bei Vitamin B12, Eisen, Kalzium, Vitamin D und Zink. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und Nahrungsergänzungsmittel sind oft notwendig, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Insgesamt empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung derzeit keine vegane Ernährung für Kinder.

Kinder benötigen proportional mehr Flüssigkeit als Erwachsene, da ihr Körper einen höheren Wasseranteil hat und sie schneller dehydrieren können. Der genaue Flüssigkeitsbedarf hängt vom Alter, Gewicht und Aktivitätsniveau des Kindes ab. Zum Beispiel sollten Kinder zwischen 4 und 10 Jahren täglich etwa einen Liter trinken – das entspricht vier großen Gläsern. An sehr warmen Tagen sollte mehr getrunken werden. Meist haben Kinder aber selbst ein gutes Durstempfinden. Wasser ist am besten zum Durstlöschen geeignet – aber auch ungesüßter Früchte- oder Kräutertee bringen Abwechslung.

Man kann Kindern Süßigkeiten in Maßen erlauben, besser ist es jedoch, gesündere Alternativen wie Obst oder selbst gemachte Snacks anzubieten. So lernen Kinder, Süßes als etwas Besonderes zu genießen und beginnen nicht damit, heimlich zu naschen. Auf fettige und stark gesalzene Snacks wie Chips oder gesalzene Nüsse sollte hingegen verzichtet werden, da sie zu viel Fett und Salz enthalten. Ausgewogenere Optionen wie Vollkornkekse, Trockenobst oder selbst gemachtes Popcorn sind eine gute Alternative. Auch Erwachsene sollten darauf achten, ihren Salz- und Zuckerkonsum zu reduzieren.

Um Jugendlichen eine ausgewogene und bewusste Ernährung schmackhaft zu machen, ist es hilfreich mit positivem Beispiel voranzugehen. Durch gemeinsames Kochen und Essen und/oder die Einbeziehung in die Essensplanung, lernen sie die Bedeutung von Nährstoffen und Lebensmitteln kennen.

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