Karamellisieren – der süße Genuss.

So einfach wird aus Zucker köstliches Karamell.

Jemand taucht einen Churro in flüssige Schokolade, daneben stehen Gläser mit Karamell und Sahne und weitere Churros.

Jemand taucht einen Churro in flüssige Schokolade, daneben stehen Gläser mit Karamell und Sahne und weitere Churros.

Süßes, goldenes Karamell ist ein Genuss – und das nicht nur als Bonbon, gebrannte Mandel oder cremige Dessertsauce. Auch herzhafte Gerichte lassen sich durch Karamellisieren verfeinern. Für diese Zubereitungsmethode benötigst du im Grunde nur zwei Dinge: Zucker und Hitze. Erfahre hier, worauf es bei dieser Kochtechnik ankommt und wie du deinen Gerichten jene ganz besondere Karamellnote verleihst.

Goldbraun karamellisierte Birnenhälften in einer Pfanne.

Was bedeutet Karamellisieren?

Wenn Zucker unter Hitzeeinwirkung schmilzt und dabei eine goldgelbe bis braune Farbe annimmt, spricht man von Karamellisieren. Ab etwa 135 °C verflüssigt sich Zucker, ab 160 °C karamellisiert er und entwickelt sein typisches nussiges, leicht bitteres, aber köstliches Aroma. Lebensmittel, die bereits Zucker enthalten, etwa Obst und Gemüse, benötigen dazu streng genommen keine zusätzliche Süße. Doch in der Regel wird auch bei der Zubereitung von glasierten Möhren oder karamellisierten Zwiebeln weiterer Zucker hinzugefügt.

Goldbraun karamellisierte Birnenhälften in einer Pfanne.

Person schüttet Zucker in eine Pfanne über einem Gasherd zum Karamellisieren.

Zucker karamellisieren.

Um Zucker zu Karamell zu schmelzen, gibt es zwei verschiedene Zubereitungsarten:

1. Trockene Methode

Bei dieser Technik wird der Zucker direkt in einer Pfanne erhitzt, ohne Wasser hinzuzufügen. Dies erfordert besondere Aufmerksamkeit, da der Zucker schnell verbrennen kann. Diese Methode eignet sich gut für kleine Mengen Zucker und erfordert weniger Zeit.

Jemand gießt klares Wasser aus einer Glasschüssel in einen leeren Pfanne auf dem Herd.

2. Nasse Methode

Du kannst Zucker auch in Wasser auflösen und erhitzen. Diese Methode dauert etwas länger, ist aber einfacher zu kontrollieren, da das Wasser den Zucker gleichmäßig erhitzt. Außerdem ist das Risiko geringer, dass der Zucker anbrennt. Die nasse Methode eignet sich gut für größere Mengen Karamell.

Jemand gießt klares Wasser aus einer Glasschüssel in einen leeren Pfanne auf dem Herd.

Welcher Zucker eignet sich zum Karamellisieren?

Im Grunde lassen sich alle Zuckerarten karamellisieren. Es gibt aber Unterschiede. Der Geschmack, die Farbe des Karamells und die Temperatur, bei der Zucker sich verflüssigt, variieren je nach Art. Während weißer Kristallzucker bei etwa 170 °C karamellisiert, beginnen brauner Zucker und Muscovado (unraffinierter Rohrzucker), schon ab etwa 150 °C flüssig zu werden. Fruchtzucker karamellisiert sogar bereits bei 110–120 °C.

Zuckerart Temperatur in °C Farbergebnis Geschmack
Fruchtzucker 110–120 Hellgold süß, fruchtig, milder Karamellgeschmack
Brauner Zucker 150–160 Dunkler Bernstein malzig, starke Melassenote
Muscovado 150–160 Dunkelbraun intensiv, kräftig, starke Karamell- und Melassenote
Weißer Kristallzucker 160–170 Hellgold bis Bernstein klassisch süß, leicht nussig, klare Karamellnote
Rohrzucker 160–170 Hellgold bis Bernstein mild-süß, leicht malzig, subtiler Karamellgeschmack
Puderzucker 160–170 Hellgold feine Süße, mild

Karamellisieren von Zucker in einem Topf auf einem Herd, im Hintergrund geröstete Nüsse auf einem Blech.

Praktische Tipps zum Karamellisieren.

  1. Wähle die richtige Pfanne: Ideal sind Pfannen mit einem dicken Boden, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu gewährleisten. Edelstahl- oder Kupferpfannen sind besonders gut geeignet.
  2. Verteile den Zucker gleichmäßig: Das geht am besten, wenn du den Zucker in einer dünnen Schicht in die Pfanne gibst. Nicht zu viel umrühren, sonst bilden sich schnell Klumpen.
  3. Habe Geduld: Karamellisieren erfordert ständige Aufmerksamkeit. Lass den Zucker nicht unbeaufsichtigt und behalte die Temperatur immer im Blick.
  4. Sei vorsichtig: Karamell wird extrem heiß. Vermeide direkten Hautkontakt. Bei der Zubereitung von Karamellsauce kann das Bedecken von Handrücken und Armen sinnvoll sein.

Karamellisieren von Zucker in einem Topf auf einem Herd, im Hintergrund geröstete Nüsse auf einem Blech.

Eine Person gibt Butterstücke in einen Topf mit kochendem Karamell, während sie mit einem Holzlöffel rührt.

Die Königsdisziplin des Karamellisierens – Karamellsauce.

Ob auf Kuchen, Eisbechern oder anderen Desserts: Eine süße, manchmal auch mit Salz verfeinerte, Karamellsauce ist oft die Krönung einer Süßspeise. Hierzu kocht man mit Zucker und Wasser einen Sirup und verfeinert diesen anschließend mit Sahne und Butter, sodass die typische Cremigkeit entsteht. Bei der Zubereitung kommt es auf das richtige Timing an, einen genauen Blick auf die Temperatur und vor allem Geduld.

Flüssiges Karamell tropft von einem Löffel in ein Glas mit Schraubverschluss.

Karamellsauce – ein einfaches Rezept.

Zutaten:

  • 200 g Zucker
  • 100 ml Wasser
  • 200 ml Schlagsahne
  • 50 g Butter
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

Zucker und Wasser in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen, ohne zu rühren. Die Hitze reduzieren und den Zucker so lange köcheln lassen (ca. 10–15 Minuten), bis er eine goldbraune Farbe erreicht hat. Den Topf vom Herd nehmen. Die Sahne vorsichtig hinzufügen. Achtung: Es kann spritzen. Die Butter und 1 Prise Salz einrühren, bis eine glatte Masse entsteht. Die Karamellsauce vor dem Servieren etwas abkühlen lassen. Gut verschlossen im Kühlschrank gelagert hält sich die Sauce bis zu 3 Wochen, im Tiefkühlfach sogar bis zu 3 Monate.

Unser Tipp: Achte beim Köcheln des Zucker-Wasser-Gemischs darauf, dass der Sirup nicht über 170 °C erhitzt wird, sonst verbrennt er und wird bitter. Miss gegebenenfalls mit einem Küchen- oder sogar Zuckerthermometer nach. Wenn der Sirup eine dunkelbraune und leicht rötliche Färbung hat und sich etwas dickflüssig-zäh anfühlt, ist er fertig.

Flüssiges Karamell tropft von einem Löffel in ein Glas mit Schraubverschluss.

Rezepte mit Karamellsauce.

Crème Brûllée - Der Klassiker.

Dieses sahnig-cremige Dessert hat zwar keine Karamellsauce, aber dafür eine dünne, knusprige Karamellschicht. Um diese köstliche Zuckerkruste herzustellen, benötigst du einen Küchenbrenner. Streue zunächst gleichmäßig eine dünne Schicht Zucker über die abgekühlte Crème. Danach nimmst du den Küchenbrenner zur Hand. Halte die Flamme knapp über die Crème und bewege sie gleichmäßig hin und her, bis der Zucker geschmolzen ist und eine bernsteinfarbene, knusprige Karamellkruste entsteht.

Karmellisierte und gebratene Zwiebelstreifen in einer Pfanne..

Karamellisieren von Zwiebeln.

Die Methode, Zucker zu erhitzen, bis er sich verflüssigt und goldbraun verfärbt, eignet sich nicht nur für süße Nachspeisen, sondern kommt auch in der herzhaften Küche zum Einsatz – zum Beispiel bei Zwiebeln. Karamellisierte Zwiebeln verfeinern viele Gerichte und passen gut zu Burgern, Kartoffelpüree oder gebratenem Steak. Auch bei französischen Rezepten wie Zwiebelsuppe oder Quiche Lorraine sind sie unverzichtbar. Durch langsames Anbraten mit etwas Zucker werden die Knollen besonders süß und weich.

Und so geht’s: Die Zwiebeln abziehen, in dünne Scheiben schneiden und in einer Pfanne mit etwas Öl oder Butter bei niedriger Hitze sehr langsam anbraten. Nach und nach etwas Zucker hinzufügen und rühren, bis die Zwiebeln tiefgolden sind. Der Prozess kann je nach Menge der Zwiebeln bis zu 45 Minuten dauern.

Karmellisierte und gebratene Zwiebelstreifen in einer Pfanne..

Gebrannte Mandeln in einer weißen Schale, knusprig karamellisiert.

Nüsse karamellisieren.

Karamellisierte Nüsse sind ein Nasch-Klassiker – vor allem in der Winterzeit und zu Weihnachten. Du kannst gebrannte Mandeln ganz leicht zu Hause selber herstellen: Koche Zucker, Wasser und Zimt in einer Pfanne auf, füge die Mandeln hinzu und lasse alles unter ständigem Rühren so lange köcheln, bis das Wasser verdampft ist und die Mandeln mit einer klebrigen Zuckerschicht überzogen sind. Anschließend abkühlen lassen und losknabbern.

Walnüsse mit Honig zu karamellisieren ist besonders beliebt. Da die Walnüsse in einer Pfanne mit etwas Honig und Zucker erhitzen, bis sie gleichmäßig mit dem geschmolzenen Zucker überzogen sind. Anschließend lässt du sie auf einem Backblech abkühlen, bis sie wieder fest geworden sind.

Geschnittene rote und orange Karottenstreifen auf einem schwarzen Teller, daneben liegen ungeschnittene Karotten auf einer weißen Unterlage.

Karamellisieren von Karotten.

Karotten können ebenfalls karamellisiert werden. Brate sie dazu im Ganzen, in Scheiben oder in Spalten geschnitten in einer Pfanne mit Butter und etwas Zucker bei mittlerer Hitze an, bis sie weich und karamellisiert sind. Diese Methode verleiht den Karotten eine köstliche, süße Note und macht sie zu einer perfekten Beilage. Neben Karotten eignen sich auch andere Gemüsesorten wie Kartoffeln, Spargel, Paprika oder Zucchini.

Geschnittene rote und orange Karottenstreifen auf einem schwarzen Teller, daneben liegen ungeschnittene Karotten auf einer weißen Unterlage.

Gegrillte Bananen mit Honig und gehackten Walnüssen auf einem Teller, daneben Besteck und Nüsse.

Obst karamellisieren.

Karamellisiertes Obst eignet sich hervorragend als Dessert, als Topping für Eiscreme oder Joghurt und als süße Beilage zu herzhaften Gerichten. Besonders geeignet sind Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Bananen. Dazu das Obst in Scheiben oder Stücke schneiden und in einer Pfanne mit etwas Butter und Zucker erhitzen, bis sich letzterer verflüssigt hat. Mit einem Spritzer Zitronensaft kannst du die Süße ausgleichen und eine frische Note hinzufügen.

Frischer Salat mit karamellisiertem Ziegenkäse, Brombeeren, Erdbeeren und Aprikosen in einer weißen Schüssel serviert.

Ziegenkäse karamellisieren.

Das Karamellisieren von Ziegenkäse ist eine raffinierte Methode, um das Gericht noch verführerischer zu machen. Dazu wird der Käse mit einer dünnen Schicht Zucker bestreut oder Honig beträufelt und unter dem Grill erhitzt, bis die Oberfläche karamellisiert ist. Das Ergebnis ist eine köstliche Kombination aus süßen und herzhaften Aromen, ideal für Salate oder als Vorspeise.

Frischer Salat mit karamellisiertem Ziegenkäse, Brombeeren, Erdbeeren und Aprikosen in einer weißen Schüssel serviert.

Leckere Rezepte mit Karamell.

Häufige Fragen und Antworten.

Karamellisiere bei mittlerer Hitze, rühre ständig und vermeide, dass der Zucker zu dunkel wird. Auch ein spezielles Zuckerthermometer kann helfen, die Temperatur im Blick zu behalten.

Wasser hilft beim Karamellisieren. Es verhindert zum einen, dass sich Zuckerkristalle bilden und sorgt zum anderen dafür, dass die Temperatur des Zuckers konstant bleibt. So entsteht ein gleichmäßiges Karamell, das nicht so leicht anbrennt.

Wenn Karamell zu hart wird, kannst du es durch erneutes Erhitzen mit etwas Wasser oder Sahne wieder geschmeidig machen.

Nein, besser ist es, die Zwiebeln langsam und bei mittlerer Hitze zu karamellisieren. Geduld zahlt sich hier aus.

Wenn das Karamell erkaltet ist, klebt es in der Pfanne. Um es von der Oberfläche zu lösen, musst du es wieder leicht erwärmen. Fülle die Pfanne dazu mit warmem Wasser und lasse sie für etwa 20–30 Minuten einweichen. Alternativ kannst du das Wasser in der Pfanne auf dem Herd erhitzen, bis es leicht köchelt. Sobald das Karamell weich ist, löse es mit einem Holz- oder Plastikspatel aus der Pfanne. Übriggebliebene Rückstände lassen sich mit etwas Spülmittel und warmen Wasser entfernen.

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