Müdigkeit nach dem Essen vermeiden.

Tipps und Strategien gegen das Suppenkoma und für mehr Energie.

Mann liegt erschöpft auf einer grauen Couch und hält sich die Stirn.

Mann liegt erschöpft auf einer grauen Couch und hält sich die Stirn.

Suppenkoma, Schnitzeltief oder Fresskoma: Wie nennst du diesen Zustand kurz nach der Mittagspause? Das Phänomen kennen viele Menschen: Nach einer Mahlzeit fühlt man sich träge, müde und unkonzentriert. Diese Schläfrigkeit kann verschiedene Ursachen haben. Erfahre, was dahintersteckt und wie du die Müdigkeit nach dem Essen in Zukunft vermeiden kannst.

Warum sind wir immer müde nach dem Essen?

Das klassische Mittagstief, medizinisch „postprandiale Müdigkeit“ genannt, ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Prozesse im Körper. Wenn wir essen, beginnt der Verdauungsprozess, der den Magen, den Darm und das Blut in Anspruch nimmt. Eine Schlüsselrolle spielt hierbei zum Beispiel der Blutzuckerspiegel. Wir nennen dir fünf mögliche Gründe, warum dein Körper nach dem Mittagessen manchmal schlapp macht.

Frische, ungekochte Kartoffeln in einem Sieb auf einer melierten Tischplatte.

1. Die Rolle des Blutzuckerspiegels.

Ein stabiler Blutzuckerspiegel ist entscheidend, um Müdigkeit nach dem Essen zu vermeiden. Wenn du zuckerreiche oder stark verarbeitete Lebensmittel zu dir nimmst, steigt der Blutzucker schnell an, gefolgt von einem ebenso raschen Abfall. Diese Schwankungen können der Grund sein, wieso du müde nach dem Essen wirst. Um dem entgegenzuwirken, ist es ratsam, komplexe Kohlenhydrate (Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Vollkornprodukte oder Nüsse) zu wählen, die eine langanhaltende Energiequelle darstellen.

Frische, ungekochte Kartoffeln in einem Sieb auf einer melierten Tischplatte.

Mann mit Kochschürze probiert frisch gekochte Pasta direkt aus der Pfanne.

2. Sauerstoff- und Blutverteilung im Körper.

Nach dem Essen wird ein Großteil des Blutes in den Verdauungstrakt geleitet, um die Nahrung zu verarbeiten. Das bedeutet, dass weniger Blut und damit weniger Sauerstoff im Gehirn zur Verfügung steht, was wiederum zu Schläfrigkeit führen kann. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn du große Mengen an Nahrung auf einmal zu dir nimmst.

Viele Menschen haben zwischen 
13 und 15 Uhr ein Leistungstief.

Person isst einen frsichen Salat aus einer weißen Schüssel.

3. Zu große Portionen.

Ein großer Teller Bratkartoffeln und Schnitzel zum Mittagessen und danach wieder an die Arbeit? Das könnte schwierig werden. Große Mahlzeiten belasten den Verdauungstrakt stärker, da der Körper mehr Energie für die Verdauung aufwenden muss. Versuche deine Portionen zu verkleinern, gleichzeitig aber nährstoffreiche Lebensmittel zu wählen, die dich mit den notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen und satt machen. Nimm dir genügend Zeit, um bewusst zu genießen. So hat dein Körper die Möglichkeit, Sättigungssignale zu senden. Das hilft dir, deine Portionsgrößen besser zu kontrollieren.

Person isst einen frsichen Salat aus einer weißen Schüssel

Zwei Frauen joggen gemeinsam durch ein Feld bei bewölktem Himmel.

4. Biorhythmus.

Auch der Biorhythmus spielt eine Rolle bei der Müdigkeit nach dem Essen. In der Mittagszeit, typischerweise zwischen 13 und 15 Uhr, tritt bei vielen Menschen ein natürliches Leistungstief auf. Kombiniert mit der Verdauungsarbeit nach einer Mahlzeit kann dies zu einer ausgeprägten Müdigkeit führen. Durchschnittlich sind wir übrigens morgens zwischen 9 und 10 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr am leistungsfähigsten. Bei ausgeprägten Früh- oder Spätaufstehern verschiebt sich diese Leistungskurve allerdings.

Frau lehnt erschöpft auf einem Sofa und hält ihre Hand an die Stirn.

5. Tryptophan und Serotonin.

Das in vielen eiweißreichen Lebensmitteln enthaltene Tryptophan wird im Gehirn in Serotonin umgewandelt. Serotonin, bekannt als „Glückshormon“, hat eine beruhigende Wirkung auf den Organismus und kann in das „Schlafhormon“ Melatonin umgewandelt werden. Besonders proteinreiche Kost wie Fleisch, Tofu oder Fisch kann also auch dazu beitragen, dass du dich nach dem Essen schläfrig fühlst, insbesondere wenn die Mahlzeit viel Protein enthält.

Frau lehnt erschöpft auf einem Sofa und hält ihre Hand an die Stirn.

Extreme Müdigkeit nach dem Essen: mögliche Ursachen.

Wenn du regelmäßig extrem müde nach dem Essen bist oder generell unter Dauermüdigkeit leidest, kann dies ein Hinweis auf zugrunde liegende gesundheitliche Probleme sein. Mögliche Ursachen könnten Diabetes, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen abzuklären, insbesondere wenn du immer müde nach dem Essen bist. In einer ärztlichen Praxis können entsprechende Tests durchgeführt werden und du bekommst individuelle Empfehlungen.

Mann geht lächelnd mit seinem Hund an der Leine auf einem Waldweg spazieren.

Mann geht lächelnd mit seinem Hund an der Leine auf einem Waldweg spazieren.

Nach dem Essen müde: Was tun?

Statt gestärkt und erfrischt kommst du erschöpft aus der Pause? Wenn du akut gegen das Suppenkoma ankämpfen möchtest, gibt es einige schnelle und effektive Maßnahmen, die dir helfen können, nach einer Mahlzeit wieder wacher zu werden.

  • Bewegung nach dem Essen: Ein leichter Spaziergang nach dem Essen kann wahre Wunder wirken. Bewegung regt die Durchblutung an, fördert die Verdauung und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dadurch wird der Effekt des Mittagstiefs reduziert und du fühlst dich nach dem Essen wacher und energiegeladener.
  • Frische Luft: Frische Luft versorgt dein Gehirn mit Sauerstoff und hilft besonders gut, Müdigkeit zu vertreiben. Öffne ein Fenster oder gehe kurz nach draußen, um deinen Kreislauf anzuregen.
  • Wasser trinken: Oft wird Müdigkeit durch Dehydration verstärkt. Ein großes Glas Wasser nach dem Essen kann helfen, deinen Körper zu erfrischen und die Erschöpfung zu lindern.1

Grundsätzliche Tipps, um Müdigkeit zu vermeiden.

Wenn du das Mittagstief langfristig verhindern möchtest, ist es wichtig, einige grundlegende Ernährungs- und Lebensgewohnheiten anzupassen.

Person hält eine Schüssel mit frischem Gemüsesalat und isst mit einer Gabel.

Die richtigen Lebensmittel wählen.

Wenn du oft sehr müde nach dem Essen bist, dann achte noch genauer darauf, was du isst. Verzichte auf stark zuckerhaltige und verarbeitete Lebensmittel, die deinen Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Setze stattdessen auf ballaststoffreiche Nahrung wie Vollkornprodukte und Gemüse, die für eine gleichmäßige Energieversorgung sorgen.

Wenn auch das Tryptophan in der eiweißreichen Nahrung in beruhigendes Serotonin umgewandelt wird, so helfen die Proteine aber gleichzeitig auch, gut gestärkt über die Mittagszeit zu kommen. Auch gute Fette aus Avocados, Nüssen oder Olivenöl sorgen für eine langanhaltende Sättigung und stabilisieren die Energiezufuhr.

  • Komplexe Kohlenhydrate: Vollkornbrot, Haferflocken, Quinoa
  • Ballaststoffe: Gemüse, Obst, Vollkornprodukte
  • Proteinreiche Lebensmittel: Fisch, mageres Fleisch, Hülsenfrüchte
  • Einfach ungesättigte Fette: Avocados, Nüsse, Olivenöl

Person hält eine Schüssel mit frischem Gemüsesalat und isst mit einer Gabel.

Person schreibt mit einem Stift Notizen in ein offenes Notizbuch.

Ernährungstagebuch führen.

Ein Ernährungstagebuch zu führen, kann dir helfen, besser zu verstehen, was dir nach dem Essen guttut und was nicht. Notiere einfach, was du isst und wie du dich danach fühlst – besonders, wenn du müde wirst. So findest du schnell heraus, welche Lebensmittel du in der Mittagspause lieber meiden solltest. Mit der Zeit kannst du deine Ernährung anpassen und das Mittagstief gezielt umgehen. Ein kleiner Aufwand mit großem Nutzen!

Person beißt in ein belegtes Avocado-Brot.

Regelmäßige und kleinere Mahlzeiten.

Statt großer Portionen, die den Magen belasten und zu einem Blutabfluss ins Verdauungssystem führen, solltest du lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu dir nehmen. Dies hilft nicht nur, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, sondern verhindert auch, dass dein Körper zu viel Energie für die Verdauung aufwenden muss.

Person beißt in ein belegtes Avocado-Brot.

Zwei Frauen lachen zusammen im Freien und genießen die Natur.

Genügend Schlaf und Stressreduktion.

Müdigkeit nach dem Essen kann auch ein Zeichen dafür sein, dass du insgesamt nicht genügend Schlaf bekommst oder unter Stress stehst. Achte darauf, ausreichend zu schlafen und Stressfaktoren zu minimieren, um deine allgemeine Energie und Wachsamkeit zu verbessern. Ein gesunder Lebensstil wirkt sich positiv auf dein Energielevel aus und kann helfen, das Mittagstief zu vermeiden.

Zwei Frauen lachen zusammen im Freien und genießen die Natur.

Häufig gestellte Fragen zum Thema.

Ob Weißbrot, Süßigkeiten oder zuckerhaltige Getränke: Lebensmittel, die reich an Zucker und einfachen Kohlenhydraten sind, lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und anschließend stark abfallen. Das wiederum führt zu Müdigkeit.

Ein kurzes Schläfchen kann helfen, das Mittagstief zu überwinden und die Energie wiederherzustellen. Ein erfrischender Mittagsschlaf sollte idealerweise zwischen 10 und 20 Minuten dauern. Dieser kurze Zeitraum, oft als „Power Nap“ bezeichnet, reicht aus, um dir wieder Energie für den restlichen Tag zu geben. Ein längerer Schlaf von 30 Minuten oder mehr kann hingegen dazu führen, dass du dich nach dem Aufwachen noch müder fühlst, da du in eine tiefere Schlafphase übergehst.

Wenn du deine Mahlzeiten zu spät am Tag oder sehr unregelmäßig einnimmst, kann das deinen Biorhythmus stören und zu mehr Müdigkeit führen. Regelmäßige Mahlzeiten zu festen Zeiten helfen, deinen Energiehaushalt besser zu regulieren.

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