Lebensmittel richtig einfrieren: so geht´s!

Durch das Einfrieren hast du immer einen frischen Vorrat.

Person legt Brokkoliröschen, die auf einem Holbrett liegen in einen Gefrierbeutel.

Person legt Brokkoliröschen, die auf einem Holbrett liegen in einen Gefrierbeutel.

Lebensmittel einfrieren ist eine gute und einfache Methode, um Nährstoffe und Geschmack von frischen Produkten möglichst lange zu erhalten. Mit unseren Tipps und Tricks zeigen wir dir, wie Obst und Gemüse, Brot, Fleisch, Fisch oder Kräuter im Gefrierfach am besten frisch bleiben – und wie du Gefrierbrand, Eiskristalle und eine matschige Konsistenz vermeidest.

Jemand legt in Folie verpackte Baguettes ins Gefrierfach neben anderen tiefgefrorenen Lebensmitteln.

Was kann man alles einfrieren?

Grundsätzlich lassen sich sehr viele Lebensmittel durch Einfrieren haltbarer machen. Zuvor erhitzte Lebensmittel sind besonders geeignet. Ob Saucen, Suppen, Braten oder Aufläufe – Gerichte zum Vorkochen und Essensreste lassen sich bestens einfrieren. Auch Backwaren wie Brot und Brötchen sowie trockene Kuchen eignen sich luftdicht im Gefrierbeutel verpackt gut als Gefriergut.

Rohe Lebensmittel einfrieren.

Beim Einfrieren von rohen Lebensmitteln gibt es erhebliche Unterschiede: Einige Lebensmittel lassen sich gut einfrieren, während andere weniger geeignet sind.

Gut geeignet Mäßig geeignet Nicht geeignet
Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Beeren, Steinobst, Wasserärmeres Gemüse , z. B. Möhren, Kürbis oder Bohnen, die meisten frischen Kräuter, Fleisch, Fisch, Butter, Käse Empfindliche Kräuter wie Basilikum, Majoran, Oregano, Wasserreiches Gemüse, z. B. Tomaten, Spargel oder Gurken und Obst, Blattsalate, Milch, Sahne Eier, Joghurt, Kartoffeln, Speisen mit Gelatine, Knoblauch, Zwiebeln

Diese Lebensmittel kannst du gut einfrieren.

Beim Gemüse einfrieren sind wasserarme Sorten, wie Möhren, Kürbis und Bohnen im Vorteil. Niedrige Temperaturen im Eisfach halten zuvor blanchierte Bohnen und Erbsen knackig frisch. Auch rohes Gemüse wie Möhren, Zucchini, Champignons, Avocados, Kohlrabi oder Kürbis kannst du eingefroren gut haltbar machen. Beim Obst einfrieren sind Heidelbeeren, Himbeeren, Pfirsiche, Aprikosen, Rhabarber oder Pflaumen eine gute Wahl. Fleisch, ob Rind, Schwein oder Geflügel sowie Fisch lässt sich ebenfalls sehr gut in rohem Zustand tiefkühlen. Gründlich gewaschen und getrocknet sind Petersilie, Dill, Estragon, Kerbel, Koriander, Zitronenmelisse oder Schnittlauch ideales Gefriergut. Auch Milchprodukte wie Butter und Käse sind gut fürs Gefrierfach geeignet.

Gefrorene Milchwürfel auf Holzbrett und offenem Gefrierbeutel.

Diese Lebensmittel reagieren empfindlich auf das Einfrieren.

Einige Kräuter wie Rosmarin, Majoran, Oregano und Thymian verlieren durch das Einfrieren deutlich an Aroma. Basilikum wird beim Auftauen leicht matschig. Das gilt auch für Gemüsesorten mit hohem Wasseranteil wie Tomaten oder Gurken. Stark wasserhaltige Früchte wie Melonen lassen sich aus dem gleichen Grund nicht optimal Einfrieren. Für Gemüse und Obst, das sich nicht zum Einfrieren eignet, haben wir Tipps für die richtige Lagerung, durch die sie länger frisch bleiben. Aufgetaute Milchprodukte verlieren, anders als Eiscreme, nach dem Auftauen etwas von ihrer Geschmacksintensität. Zuvor eingefrorene Milch solltest du deshalb z. B. eher für Kaffee oder Milchspeisen nutzen als sie pur zu genießen. Wiederaufgetaute Sahne lässt sich zudem nicht so steif schlagen wie frische. Aus dem Gefrierfach eignet sie sich also eher als Zutat in Rezepten oder als Kaffeesahne.

Jemand platziert ein Ei mit den Händen im Kühlschrank..

Was kann man nicht einfrieren?

Einige Lebensmittel eignen sich überhaupt nicht zum Einfrieren.

  • Roh eingefrorene Kartoffeln werden beim Auftauen matschig und schmecken unangenehm süßlich, da sich die in ihnen enthaltene Stärke im Gefrierfach in Zucker umwandelt.
  • Rohe Eier können im Gefrierfach platzen, weil sich die in ihnen enthaltene Flüssigkeit in gefrorenem Zustand ausdehnt.
  • Joghurt flockt beim Auftauen aus und bekommt einen unangenehmen Geschmack.
  • Lebensmittel mit Gelatine können im Tiefkühlfach flüssig werden.

Jemand platziert ein Ei mit den Händen im Kühlschrank..

6 Tipps mit denen das Einfrieren klappt.

Wichtig ist, dass dein Gefrierfach regelmäßig abgetaut wird, damit es leistungsstark bleibt. Darüber hinaus kannst du beim Einfrieren nicht viel falsch machen. Indem du ein paar einfache Tipps für das Tiefkühlen umsetzt, sorgst du aber dafür, dass möglichst viele Nährstoffe lange erhalten bleiben. Zudem helfen dir ein paar Tricks dabei, Gefrierbrand zu vermeiden. Mit der richtigen Technik verhinderst du auch, dass die aufgetauten Lebensmittel matschig werden oder stark an Geschmack verlieren.

Gefrierfach mit  gemischtem, gefrorenem Gemüse wie Paprika, Brokkoli und Mais in Gefrierbeuteln und Plastikdosen verpackt.

1. Wähle das passende Behältnis.

Berücksichtige bei der Wahl des Behältnisses die Art des Lebensmittels und die erforderliche Lagerdauer. Für flüssige oder feuchte Lebensmittel eignen sich luftdichte Kunststoff- oder Glasbehälter mit Gummidichtung, um Auslaufen und Gefrierbrand zu verhindern. Für trockene oder portionierte Lebensmittel sind Gefrierbeutel ideal, da sie weniger Platz im Gefrierfach einnehmen. Achte bei Glasbehältern darauf, dass sie gefriergeeignet sind, damit sie nicht springen. Nutze für loses Obst und Gemüse aber auch für Lebensmittel, die in Pappe verpackt sind, luftdicht abschließbare Behältnisse.

Person füllt Mais mit einem Löffel in einen Gefrierbeutel. Verschiedenes Gemüse im Hintergrund.

2. Achte auf wenig Luft im Behältnis.

Lasse die Luft aus dem Gefrierbeutel entweichen, um die Gefahr von Gefrierbrand zu verringern und die Haltbarkeit zu erhöhen. Wenn du viel einfrierst, lohnt sich die Anschaffung eines Vakuumiergeräts. Falls du keine Gefrierbeutel nutzt, ist es wichtig, dass die Behältnisse luftdicht verschlossen sind. Eindringende Luft erhöht das Risiko von Austrocknungsschäden.

Person füllt Mais mit einem Löffel in einen Gefrierbeutel. Verschiedenes Gemüse im Hintergrund.

Grüne Bohnen in einer Schüssel mit Eiswasser.

3. Blanchiere Gemüse vor dem Einfrieren.

Beim Gemüse einfrieren gilt die Regel: Durch das kurze Blanchieren in heißem Wasser und das anschließende Abkühlen in Eiswasser gehen zwar minimal Nährstoffe verloren, dafür zerstört diese Art der Vorbehandlung mögliche Keime. Das Gemüse bleibt durch das Blanchieren länger knackig-frisch und behält seine wertvollen Inhaltsstoffe.

Person schneidet ein Brot mit Sesam und Körnern auf einem Schneidebrett.

4. Portioniere die Lebensmittel.

In kleine Stücke geschnitten und portioniert kannst du zum Beispiel gefrorenes Obst und Gemüse immer nach Bedarf auftauen und beim Kochen verwenden. Auch Brot kannst du problemlos schon vor dem Einfrieren in Scheiben schneiden und dir nach Belieben die passende Anzahl an Brotscheiben auftauen.

Person schneidet ein Brot mit Sesam und Körnern auf einem Schneidebrett.

Jemand legt zwei verschlossene Behälter mit Pasta in ein Gefrierfach.

5. Lasse warme Speisen erst auskühlen.

Direkt vom Herd ab ins Kühl- oder Gefrierfach? Besser nicht, denn dadurch erhöht sich dort die Temperatur. Außerdem kann die Kühlkette auch bei den umliegenden Lebensmitteln teilweise unterbrochen werden. Das führt zu lästigen Eiskristallen und kann dem Gefriergut ernsthaft schaden. Erst wenn die Speisen Zimmertemperatur erreicht haben, sollten sie – dann aber ohne längere Wartezeit – eingefroren werden.

Gefrierfach mit beschrifteten Behältern, die verschiedene gefrorene Lebensmittel enthalten, wie Suppe und Käse.

6. Beschrifte dein Gefriergut.

In deiner Küche ist alles gut organisiert? Auch im Gefrierfach darf Ordnung einkehren. Beschrifte die Verpackungen deines Gefrierguts mit dem Einfrierdatum und einer Mengen- und Inhaltsangabe, um den Überblick über deinen Vorrat zu behalten. Indem du dich an den generellen Angaben zur Haltbarkeit von Lebensmitteln orientierst, kannst du sogar ein voraussichtliches Haltbarkeitsdatum errechnen und hinzufügen.

Gefrierfach mit beschrifteten Behältern, die verschiedene gefrorene Lebensmittel enthalten, wie Suppe und Käse.

So lange kannst du diese verschiedenen Lebensmittel einfrieren.

Lebensmittel werden durch das Tiefkühlen zwar deutlich länger haltbar, dennoch ist ihre Haltbarkeit nicht unendlich. Wir empfehlen dir als Faustregel, die gefrorenen Lebensmittel im Zeitraum von vier Wochen zu verwerten. Doch das Gefrierfach hält natürlich länger frisch.

Lebensmittel Maximale Haltbarkeit im Gefrierfach Auftauzeit (Kühlschrank) Auftauzeit (Zimmer)
Kräuter ca. 12 Monate 1–2 Stunden 0,5–1 Stunde
Magerer Fisch, z. B. Kabeljau oder Seezunge ca. 6 Monate 8–12 Stunden 1–2 Stunden
Fetter Fisch, z. B. Lachs oder Thunfisch ca. 3 Monate 12-24 Stunden 2–3 Stunden
Kasseler oder Kotelett ca. 2–3 Monate 12-24 Stunden 2–3 Stunden
Schweinefleisch ca. 4 Monate 24–36 Stunden 4–5 Stunden
Rindersteaks ca. 6 Monate 12-24 Stunden 2–3 Stunden
Rinderbraten ca. 12 Monate 24–48 Stunden 5–6 Stunden
Hähnchen, Suppenhuhn, Pute ca. 6 Monate 24–48 Stunden 5–6 Stunden
Ente, Gans ca. 2–3 Monate 48–72 Stunden 6–8 Stunden
Brot, trockene Kuchen ca. 2–3 Monate 2–4 Stunden 1–2 Stunden
Obst und Gemüse Ca. 3–12 Monate 4–8 Stunden 1–3 Stunden

Unser Tipp: Deine gefrorenen Speisereste von Mahlzeiten oder vorgegarte Speisen und Milchprodukte taust du am besten schon nach einigen Wochen wieder auf. Länger als 3 Monate solltest du sie nicht im Gefrierfach lassen.

Warum Aufgetautes nicht wieder einfrieren?

Einige aufgetaute Lebensmittel wie Brot, trockener Kuchen oder Gemüse und Obst kannst du nach dem Auftauen wieder einfrieren. Die bessere Lösung ist es aber immer, Lebensmittel nach dem Auftauen zu verarbeiten und zu verzehren. Denn ein erneutes Einfrieren hat immer einen Qualitätsverlust in Farbe, Konsistenz und Geschmack zur Folge. Besonders leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch oder Fleisch sowie Milchprodukte solltest du keinesfalls wieder einfrieren.

So verhinderst du Eiskristalle und Gefrierbrand.

Gehörst du zu den Menschen, die zwar eifrig ihren Kühlschrank nutzen, aber das Gefrierfach meiden? Damit bist du kein Einzelfall. Viele Verbraucher:innen haben Bedenken, weil sie Phänomene wie Eiskristalle oder Gefrierbrand fürchten. Dabei hat es einen guten Grund, dass mittlerweile jeder moderne Kühlschrank über ein Gefrierfach oder eine integrierte Gefriertruhe verfügt: Du hast dadurch immer schonend haltbar gemachte Lebensmittel parat. Vor Eiskristallen oder gar Gefrierbrand schützen diese Vorkehrungen.

Gefrierfach mit gefrorenem Gemüse in Beuteln und gefrorenen Mahlzeiten in verschlossenen Behältern.

Eiskristalle ade.

Eiskristalle bilden sich, wenn du die Lebensmittel in einem Behälter einfrierst, der nicht feuchtigkeitsbeständig ist oder nicht für das Einfrieren von Lebensmitteln gedacht ist (Schraubgläser, Frischhaltefolie etc). Zudem entstehen Eiskristalle sobald die Temperaturen des Gefrierguts schwanken. Achte deshalb darauf, dass die Temperatur im Gefrierschrank oder Gefrierfach konstant niedrig (bei mindestens -18 Grad) bleibt. Öffne das Gefrierfach immer so kurz wie möglich und lege niemals Speisen mit höheren Temperaturen hinein. Dass sich trotz bester Vorkehrungen hin und wieder ein paar kleine Eiskristalle bilden ist normal und völlig ungefährlich.

Jemand legt einen Gefrierbeutel mit Erbsen ins Gefrierfach eines Tiefkühlers.

Tiefkühlen ohne Gefrierbrand.

Wenn sich Eiskristalle auf dem Eingefrorenen bilden, ist das nur ein optisches Ärgernis. Echter Gefrierbrand beeinträchtigt auch die Qualität. Dabei trocknen die Randschichten des Gefrierguts aus und die Konsistenz verändert sich. Du erkennst es an den Verfärbungen, die je nach Lebensmittel weiß, grau oder braun sind. Diese Stellen sollten vor der Zubereitung entfernt werden. Auch wenn Gefrierbrand nicht gesundheitsschädlich ist, durch eine gleichmäßige Temperatur im Tiefkühlfach und luftdichte Gefrierbeutel oder -behälter kannst du ihn vermeiden.

Jemand legt einen Gefrierbeutel mit Erbsen ins Gefrierfach eines Tiefkühlers.

Häufig gestellte Fragen zum Einfrieren.

Um Lebensmittel richtig einzufrieren, sollten sie zunächst luftdicht verpackt werden, um Gefrierbrand zu vermeiden. Es ist ratsam, die Lebensmittel in kleinen Portionen einzufrieren und jede Verpackung mit Datum und Inhalt zu beschriften. Zudem ist es wichtig, die Lebensmittel schnell auf -18°C oder tiefer zu kühlen, um die Qualität zu erhalten.

Viele Lebensmittel eignen sich zum Einfrieren, darunter Gemüse, Obst wie Beeren und Äpfel, Fleisch und Fisch, Brot und Backwaren sowie gekochte Gerichte wie Suppen und Eintöpfe. Auch Kräuter kannst du einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelform und sogar Kaffee-Eiswürfel sind praktisch und einfach zum Einfrieren.

Nicht zum Einfrieren geeignet ist wasserreiches Gemüse wie Salat, Gurke oder Zucchini, da sie matschig werden. Joghurt und andere Milchprodukte werden beim Einfrieren körnig. Eier in der Schale können platzen und Mayonnaise sowie Saucen mit hohem Fettgehalt neigen dazu, sich zu trennen. Kartoffeln solltest du auch nicht einfrieren. Sie verändern ihre Textur und werden wässrig.

Gefrorene Lebensmittel haben je nach Art unterschiedliche Haltbarkeiten. Fleisch ist 3 bis 12 Monate haltbar, Fisch 3 bis 6 Monate. Obst und Gemüse können bis 12 Monate eingefroren werden, Brot und Backwaren etwa 2 bis 3 Monate. Gekochte Gerichte bleiben 2 bis 3 Monate lang frisch.

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