Nährstoffe – Bausteine deines Lebens.
EIn umfassender Überblick über die Funktionen von Nährstoffen.
Nährstoffe sind unsere Energielieferanten. Wir nehmen sie über pflanzliche und tierische Nahrung auf. Wir benötigen sie zum Denken, um uns zu bewegen und um zu wachsen. Du interessierst dich für bewusste Ernährung oder möchtest eine neue Form der Ernährung wie vegan, vegetarisch oder Low Carb ausprobieren? Dann solltest du wissen, welche Nährstoffe es gibt, in welchen Lebensmitteln sie vorkommen und welche Funktionen sie für deinen Körper erfüllen.
Was sind Nährstoffe?
Nährstoffe sind wichtige Bestandteile unserer Ernährung, die unser Körper für eine Vielzahl von Funktionen benötigt. Nachdem wir sie über die Nahrung aufgenommen haben, werden sie über den Stoffwechsel verarbeitet. So können sie wichtige Aufgaben in unserem Körper erfüllen, wie zum Beispiel die Bereitstellung von Energie, die Regulierung des Stoffwechsels und den Aufbau und Erhalt von Gewebe, Muskeln und Knochen.
Nährstoffe lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß) und Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente). Während Makronährstoffe in größeren Mengen benötigt werden und dem Körper Energie liefern, sind Mikronährstoffe nur in kleinen Mengen notwendig. Sie spielen eine wichtige Rolle in vielen biologischen Funktionen.
Unterschiede von Nährstoffen und Nährwerten.
Die Begriffe Nährstoffe und Nährwerte sind sich zum Verwechseln ähnlich, bezeichnen aber unterschiedliche Dinge. Nährstoffe sind die einzelnen Bausteine, aus denen Lebensmittel bestehen. Sie können organisch (zum Beispiel Kohlenhydrate, Proteine und Fette) aber auch anorganisch (zum Beispiel Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente) sein. Der Nährwert dagegen beschreibt, in welcher Menge und in welchem Verhältnis die einzelnen Nährstoffe in einem Lebensmittel enthalten sind.
Die Informationen zu den Nährwerten findest du auf den Verpackungen von Lebensmitteln in Form einer Nährwerttabelle. Sie werden auch die „Big 7“ genannt. Die Nährwertangaben helfen dir dabei, deine Ernährung zu planen und auf deine individuellen Bedürfnisse abzustimmen.
Das sind die Nährwerte Big 7
- Brennwert in kJ und kcal
- Fett
- Gesättigte Fettsäuren
- Kohlenhydrate
- Zucker
- Eiweiß
- Salz
Die Nährwertkennzeichnung, sowie noch weitere Mindestanforderungen, die auf den Lebensmittelverpackungen stehen müssen, sind EU-weit einheitlich in der Lebensmittel-Informationsverordnung geregelt. Die Nährwerte müssen auf fast allen verpackten Lebensmitteln angegeben sein. Ausnahmen sind zum Beispiel Lebensmittel, die nur aus einer Zutat bestehen, wie Obst, Gemüse, Mehl oder Reis. Auch Tee, Kräuter, Gewürze und sogar Kaugummi müssen keine Nährwerttabelle aufführen.
Welche Nährstoffe braucht der Körper pro Tag?
Wenn du dich schon einmal mit bewusster Ernährung und individuellen Ernährungsformen beschäftigt hast, weißt du, wie wichtig es ist, bestimmte Nährstoffe in ausreichender Menge über Lebensmittel aufzunehmen. Für eine ausgewogene Ernährung ist eine abwechslungsreiche Zufuhr verschiedener Nährstoffe notwendig. Dazu gehören Hauptnährstoffe – auch Makronährstoffe genannt – wie Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Zusätzlich benötigt der Körper Wasser und Ballaststoffe. Wieviele Nährstoffe der Körper tagtäglich benötigt, hängt zum Beispiel von deinem Alter, Geschlecht, Körpergewicht und Aktivitätslevel ab.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt Referenzwerte für die einzelnen Nährstoffe, unter Berücksichtigung von Alter, Körpergewicht und Aktivitätslevel, an denen du dich orientieren kannst.
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Makronährstoffe liefern uns Energie.
Hauptnährstoffe, auch Makronährstoffe genannt, sind essenzielle Nährstoffe. Sie liefern die Energie und die Bausteine, die der Körper für Wachstum, Entwicklung und tägliche Aktivitäten benötigt. Es gibt drei Haupttypen von Makronährstoffen: Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette (Lipide).
Kohlenhydrate: Energiequelle für Körper und Geist.
Kohlenhydrate gehören neben Eiweißen und Fetten zu den drei Hauptnährstoffen. Nach der Aufnahme über die Nahrung werden die meisten Kohlenhydrate im Körper in Glukose (Traubenzucker) umgewandelt. So liefern sie schnell Energie für kurzfristige Belastungen. Überschüssige Kohlenhydrate speichert der Körper in den Muskeln als Glykogen, das bei Bedarf als Energiequelle genutzt werden kann. Deshalb sind Kohlenhydrate besonders bei Sportler:innen beliebt, die langfristigen Belastungen ausgesetzt sind, zum Beispiel beim Joggen oder Fußballspielen. Ob du vor oder nach dem Sport essen solltest, hängt von der Art deiner Aktivität ab. Auf jeden Fall gilt: je weniger der Magen arbeiten muss, desto besser. Trotzdem ist es ratsam mit gefülltem Energiespeicher ins Workout zu gehen und anschließend deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Einfache und komplexe Kohlenhydrate.
Ob dein Körper nur kurz oder langfristig mit Energie versorgt wird, hängt davon ab, ob du komplexe oder einfache Kohlenhydrate über die Nahrung aufnimmst. Einfache Kohlenhydrate sorgen für einen schnellen Energieschub, werden aber auch schnell wieder abgebaut. Komplexe Kohlenhydrate bestehen aus langen Ketten von Zuckermolekülen. Aufgrund ihrer komplexen Struktur benötigen sie länger, um im Verdauungstrakt aufgespalten werden. Das sorgt für eine stabile Energieversorgung. Komplexe Kohlenhydrate sind also perfekt für Ausdauersport oder wenn du dich konzentrieren musst, zum Beispiel im Job oder beim Autofahren.
Eiweiße: Bausteine für Zellen und Muskeln.
Eiweiße, auch als Proteine bekannt sind Makromoleküle. Nach der Aufnahme über die Nahrung werden Eiweiße in Aminosäuren zerlegt, die der Körper für zahlreiche Prozesse nutzt und als Bausteine für den Aufbau neuer Proteine benötigt.
Eiweiße werden unterteilt in tierisches und pflanzliches Eiweiß.
Fette und Fettsäuren: Energiespeicher und Helfer.
Fette bzw. Lipide sind für den menschlichen Körper essentiell. Ihre organischen Verbindungen bestehen aus Glycerin und Fettsäuren – diese sind wichtige Bestandteile der Zellmembranen und tragen zur Flexibilität und Integrität der Zellen bei.
Gesättigte und nicht gesättigte Fettsäuren.
Man unterscheidet bei den Fettsäuren zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren kommen hauptsächlich in tierischen Produkten wie Fleisch, Butter und Käse vor. Gesättigte Fettsäuren sind ein wichtiger Bestandteil deiner Ernährung, sollten allerdings nur in Maßen genossen werden.
Sekundäre Pflanzenstoffe versus primäre Pflanzenstoffe.
Vielleicht sind dir schon einmal die Begriffe „primäre und sekundäre Pflanzenstoffe“ begegnet. Aber was ist der Unterschied? Primäre Pflanzenstoffe sind chemische Verbindungen, die von Pflanzen produziert werden und ohne die sie nicht wachsen könnten. Dazu gehören Kohlenhydrate, Proteine und Fette genauso wie Vitamine und Mineralstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe, darunter Flavonoide und Carotinoide, haben keine direkte Nährstofffunktion. Sie bieten Pflanzen aber unter anderem Schutz vor Fressfeinden und Krankheiten.
Mikronährstoffe sind unverzichtbar.
Neben Makronährstoffen benötigt der Körper auch Mikronährstoffe. Sie liefern zwar keine Energie und wir brauchen sie nur in geringen Mengen – für unseren Stoffwechsel und anderen Körperfunktionen sind sie aber unverzichtbar. Zu den Mikronährstoffen gehören Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
Mineralstoffe und Spurenelemente.
Mineralstoffe sind unverzichtbare Mikronährstoffe, die an vielen essenziellen Funktionen im Körper beteiligt sind. Unter anderem sind sie hilfreich für die Knochenfunktion, den Sauerstofftransport oder den Zellschutz. Mineralstoffe kommen sowohl in tierischen als auch in pflanzlichen Lebensmitteln vor, dazu zählen zum Beispiel: Kalzium, Magnesium oder Natrium. Spurenelemente sind Mineralstoffe, die der Körper nur in geringen Mengen benötigt. Das heißt aber nicht, dass sie weniger wichtig für uns sind. Zu den Spurenelementen gehören zum Beispiel: Eisen, Zink oder Kupfer.
Vitamine sind auch wichtig.
Vitamine sind wichtig für die Aufrechterhaltung unserer normalen Körperfunktion. Sie unterstützen unter anderem unser Immunsystem, sind gut für Knochen und Haut und wir brauchen sie für den Energiestoffwechsel.
- Vitamin A ist wichtig für den Zellaufbau, für Augen, Haut und Schleimhäute.
- Vitamin B beschreibt eine ganze Gruppe von Vitaminen. Sie sind wichtig für den Stoffwechsel, die Blutbildung oder das Nervensystem.
- Vitamin C stärkt unter anderem das Immunsystem und hilft, Botenstoffe und Hormone zu bilden.
- Vitamin D kann in geringen Teilen über die Nahrung aufgenommen werden. Mit Hilfe der Sonne kann der Körper auch eigenes Vitamin D herstellen. Deshalb wird es auch oft „Sonnenvitamin“ genannt.
- Vitamin E fördert die Blutbildung und hat eine antioxidative Wirkung.
Eine ausgewogene Ernährung ist reich an ungesättigten Fettsäuren, Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten.
So ernährst du dich nährstoffreich und ausgewogen.
Wähle bevorzugt Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Hervorragende Eiweißquellen sind vielfältig und sollten regelmäßig in den Speiseplan integriert werden. Greife zu ballaststoffreichen Lebensmitteln, da diese viele wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Getreideprodukte sind eine gute Wahl. Zuckerreiche Lebensmittel und Getränke sollten hingegen nur in Maßen konsumiert werden. Die Ernährungspyramide gibt dir einen guten Überblick, welche Lebensmittel dein Körper in welcher Menge benötigt.
Schon gewusst? Bunt ist schlau!
Je bunter dein Teller ist, desto bunter ist auch der Mix aus verschiedenen Nährstoffen. Ob Banane, Brokkoli oder Tomate – kein Lebensmittel kann dich mit allen Vitaminen oder Mineralstoffen ausreichend versorgen. Wenn du dich nicht nur abwechslungsreich, sondern auch mit buntem Obst und Gemüse ernährst, versorgst du deinen Körper mit vielen wertvollen Nährstoffen. Im Idealfall isst du dich jeden Tag durch das Farbspektrum eines Regenbogens. Erfahre mehr über das Prinzip der Regenbogenernährung oder probiere gleich unser leckeres und schnell gemachtes Rezept aus: Regenbogen-Bowl mit buntem Gemüse.
Ballaststoffe sind wichtige Nahrungsfasern.
Ballaststoffe sind fast ausschließlich Pflanzenstoffe. Sie zählen in den meisten Definitionen nicht zu den Nährstoffen, weil sie nicht lebensnotwendig sind. Ballaststoffe sind aber gut für die Verdauung und machen lange satt. Sie sind ein wertvoller Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Ob ein Lebensmittel viele oder wenige Ballaststoffe hat, wird auch im Nutri-Score erfasst. Ballaststoffe findest du beispielsweise in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und verschiedenen Gemüsearten.