Nein, eine dunkle Farbe sagt nichts über die Qualität aus. Wie dunkel ein Rotwein wird, hängt allein von der Rebsorte, dem Ausbau und den enthaltenen Tanninen ab.

Beim Ausbau im Holzfass gelangt kontrolliert Sauerstoff an den Wein. Dieser Prozess wird Oxidation genannt, denn die chemische Struktur der Farbstoffe (Anthocyane) verändert sich. Der Wein nimmt mit der Zeit eine weichere, rötliche bis hin zu bräunlicher Farbe an. Der Farbton im Edelstahltank bleibt im Vergleich dazu frischer und kräftiger.

Bei Qualitätswein sind in der EU keine künstlichen Farbstoffe erlaubt. Die Farbe darf ausschließlich aus den Traubenschalen stammen. In günstigeren, industriell hergestellten Weinen ohne Qualitätskennzeichnung kann hingegen der Einsatz von zugelassenen Farbkonzentraten, wie etwa Färbertrauben oder anderen Traubenextrakten, erlaubt sein. Zusatz synthetischer Farbstoffe ist allerdings verboten.